Frauen

Schwerpunkte der neuen Frauenpolitik im Land

Die Landesregierung will geschlechtsspezifische Ungerechtigkeiten in allen Bereichen der Gesellschaft beseitigen. Das erklärte Frauenministerin Katrin Altpeter bei ihrem heutigen (30. April) Gespräch mit dem Frauenrat Heilbronn im Heinrich-Fries-Haus. „Gerechte Teilhabe, faire Arbeitsbedingungen, wirkliche Wahlmöglichkeiten im Familien- und Berufsleben sowie zeitgemäße Rollenbilder für Frauen und Männer sind die zentralen Voraussetzungen für eine moderne Gesellschaft“, so Altpeter. Die Landesregierung sei durch ihre aktive Frauenpolitik auf einem guten Weg, Baden-Württemberg zu einem Land mit gleichen Chancen für Frauen und Männer zu machen. „Mein Ziel ist eine Gesellschaft ohne Diskriminierung“, erklärte Altpeter.

Als Rückfall in die 50er Jahre verurteilte die Ministerin die Pläne der Bundesregierung zur Einführung des Betreuungsgeldes. „Das Betreuungsgeld setzt bildungs- als auch arbeitsmarktpolitisch die absolut falschen Signale“, erklärte Altpeter. Es verhindere, dass Frauen frühzeitig in ihren Beruf zurückkehrten und erhöhe das Armutsrisiko im Falle einer Scheidung und im Alter. Bei Bildungsforschern herrsche Einigkeit darüber, dass die frühe Förderung von Kindern in einer Bildungseinrichtung von fundamentaler Bedeutung für ihre weiteren Bildungs- und Berufschancen sei.

Sehr viel erfolgreicher als durch ein Betreuungsgeld würden die Familien im Land durch den von Landesregierung und kommunalen Landesverbänden im Dezember 2011 unterzeichneten Pakt für Familien mit Kindern unterstützt. Das Land fördere den Ausbau der Kleinkindbetreuung allein in diesem und im kommenden Jahr zusätzlich mit 640 Mio. Euro und gibt damit den Kommunen für den Ausbau 2012 und 2013 fast 1 Milliarde Euro. „Frühkindliche Betreuung hat gerade für Kinder von Alleinerziehenden positive Auswirkungen“, erklärte Altpeter. „Das Armutsrisiko, von dem Alleinerziehende überdurchschnittlich häufig betroffen sind, wird nachweislich durch eine bedarfsgerechte Kinderbetreuung gesenkt“, so die Ministerin.

Da alleinerziehende Frauen zu den am Arbeitsmarkt besonders benachteiligten Personengruppen zählen, baut die Landesregierung die Angebote der Teilzeitausbildung in Baden-Württemberg aus und macht sie für alleinerziehende Frauen besser nutzbar. „Durch die nachhaltige Eingliederung in das Erwerbsleben und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf geben wir alleinerziehenden Frauen die Chance zu mehr Teilhabe am wirtschaftlichen und sozialen Leben und sorgen ihrer Altersarmut vor“, betonte Altpeter.

Ein wichtiges Anliegen ist der Frauenministerin der Kampf gegen die ungleiche Bezahlung von Frauen und Männern in der Arbeitswelt. Mit einer Bundesratsinitiative habe sie die Bundesregierung aufgefordert, endlich aktiv gegen diese Entgeltungleichheit vorzugehen, erklärte Altpeter. „Ich erwarte, dass die Bundesregierung die baden-württembergische Bundesratsinitiative rasch aufgreift und die notwendigen Schritte zur Umsetzung dieser Initiative einleitet“, so die Ministerin. Nach wie vor sind die Lohnunterschiede zwischen Männern und Frauen in Deutschland sehr hoch. Trotz gleicher Ausbildung und gleicher bzw. vergleichbarer beruflicher und sonstiger Qualifikation verdienen Frauen noch immer zwischen acht und zwölf Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen.

Quelle:

Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Frauen, Familie und Senioren Baden-Württemberg