Als Erfolgsmodell haben sich die seit rund einem Jahr in ganz Baden-Württemberg errichteten Servicezentren für Altersvorsorge der Deutschen Rentenversicherung (DRV) erwiesen. Darüber sind sich Sozialministerin Katrin Altpeter und der Vorsitzende der Geschäftsführung der DRV Baden-Württemberg, Hubert Seiter, einig. „Umfassende, unabhängige, kompetente und zudem für den Ratsuchenden kostenlose Informationen zur Altersvorsorge an einem Ort – damit haben die Servicezentren für Altersvorsorge Vorbildcharakter“, erklärte Altpeter. Rentenchef Seiter fasste die typischen Fragen der Besucher zusammen: „Welche staatlich geförderte Altersvorsorge entspricht am besten meiner individuellen Situation? Wie komme ich an die volle staatliche Prämie? Kann ich auch einmal eine Pause einlegen? Ist mein Erspartes sicher vor Zugriffen?“ Auf all diese Fragen gebe es in den Servicezentren fachkundige Antworten.
Die Notwendigkeit einer zusätzlichen Altersvorsorge ist den meisten Menschen mittlerweile durchaus bewusst. Oft bleibt es jedoch beim Vorsatz, rechtzeitig etwas für eine umfassende Alterssicherung zu tun. „Altersvorsorge, dazu noch auf eigene Kosten, ist nun einmal kein Topthema, insbesondere nicht für junge Menschen“, so lautet eine Begründung von Hubert Seiter. Sozialministerin Altpeter verwies auf die Angebotsvielfalt: „Bei rund 5000 zertifizierten Riester- und Rürup-Produkten auf dem Markt fühlen sich viele Menschen überfordert“. Gefragt sei daher guter Rat – und dies anbieterneutral wie in den Servicezentren angeboten.
Erklärt wird in den Servicezentren auch, was die klassische Altersvorsorge, die gesetzliche Rentenversicherung, an Leistungen bietet – und zwar nicht nur im Alter. „Bei uns erfahren die Menschen viel über Rehabilitation bei gesundheitlichen Einschränkungen“, unterstrich der Vorsitzende der DRV-Geschäftsführung. Angesichts einer zunehmend älter werdenden Gesellschaft, in der immer länger gearbeitet werde, würden entsprechende Informationen zunehmend nachgefragt.
Sozialministerin Altpeter wies auf die Ergebnisse einer Kundenbefragung durch das Karlsruher Institut für Technologie hin. Diese belegten eindrucksvoll, dass die Altersvorsorge-Gespräche in den Servicezentren von den Ratsuchenden sehr geschätzt werden und positive Impulse für weitere Vorsorgeaktivitäten geben. Damit die Erfolgsgeschichte der Servicezentren fortgesetzt werden könne, habe die Landesregierung eine Bundesratsinitiative beschlossen, um die Auskunftserteilung zur Altersvorsorge rechtlich abzusichern. Notwendig geworden war dies, weil der Bundesrechnungshof die Meinung vertrat, die Servicezentren arbeiteten ohne ausreichende Rechtsgrundlage. „Mit der Bundesratsinitiative stellen wir sicher, dass die Servicezentren in Baden-Württemberg ihre erfolgreiche Arbeit fortsetzen können“, so die Ministerin.
Zusätzliche Informationen
Ende 2005 wurde das damalige Ministerium für Arbeit und Soziales vom Ministerrat beauftragt, einen Landesbeirat „PROSA – Pro Sicherheit im Alter“ einzusetzen. Ziel war es, ein baden-württembergisches Konzept zur Förderung der privaten Altersvorsorge sowie der betrieblichen Altersversorgung zu erarbeiten. Diesem Auftrag ist der Landesbeirat mit dem Bericht „Für mehr Dynamik im bewährten System“ nachgekommen.
Mit ihren Servicezentren für Altersvorsorge greift die DRV Baden-Württemberg eine Handlungsempfehlung des Landesbeirats auf. Das bundesweit einmalige Pilotprojekt, an dem auch die DRV Bund beteiligt ist, lief zunächst zwei Jahre im Testbetrieb in Stuttgart, Mannheim und Ravensburg. Seit März 2011 gibt es Servicezentren für Altersvorsorge landesweit in 16 Regionalzentren und Außenstellen der DRV Baden-Württemberg.
Weitere Informationen: Thomas Becker (Telefon 0711 84823803 oder 0160 4621474 oder per E-Mail thomas.becker@drv-bw.de) sowie im Internet unter www.deutsche-rentenversicherung-bw.de.
Quelle:
Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren Baden-Württemberg / Deutsche Rentenversicherung Baden-Württemberg