Für ihr außergewöhnliches Engagement für gleiche Rechte und Toleranz gegenüber Lesben und Schwulen hat Sozial- und Integrationsminister Manne Lucha Frau Prof. Dr. Monika Barz das vom Bundespräsidenten verliehene Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgehändigt.
„Mit Ihrer ganzen Person stellen Sie sich seit Jahrzehnten in den Dienst der politischen Frauen- und Lesbenbewegung, um das Thema in der Gesellschaft sichtbar zu machen und für gleiche Rechte und Toleranz zu kämpfen“, sagte Lucha anlässlich der Feierstunde in Reutlingen.
Dieses hohe Engagement werde heute besonders ausgezeichnet. Lucha: „Die öffentliche Anerkennung mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande zeigt unsere Wertschätzung und drückt aus, dass Sie weiter gebraucht werden. Vor ihrer Lebensleistung habe ich größten Respekt.“
Dass Lesben und Schwule in der Gesellschaft heute weitgehend akzeptiert werden und die Verschiedenheit sexueller Identitäten mehrheitlich enttabuisiert sei, sei mit das Verdienst von Menschen wie Monika Barz, die schon früh in den 1970er Jahren für Akzeptanz und gleiche Rechte demonstrierten.
„Um etwas zu verändern“, so Lucha, brauche es Ausdauer, Beharrlichkeit und Klugheit, genau dies zeichne Barz aus. Gemeinsam mit anderen Mitstreiterinnen initiierte sie Mitte der 80er Jahre in Bad Boll die erste Tagung für lesbische Frauen im kirchlichen Raum. Dies galt als Meilenstein auf dem Wege zur Akzeptanz der Gleichgeschlechtlichkeit. Die Veröffentlichung ihres Buches „Hättest du gedacht, dass wir so viele sind? Lesbische Frauen in der Kirche“ im Jahr 1987 sei für viele ein Befreiungsschlag gewesen und hätte neue Impulse gesetzt, sagte Lucha weiter. „Der vom Land entwickelte Aktionsplan ,Für Akzeptanz & gleiche Rechte‘ und auch die vor wenigen Monaten im Bund beschlossene ‚Ehe für alle‘ sind gute Beispiele dafür, dass Ihr Engagement wirkt.“ Dass ihr Tatendrang keineswegs nachlasse, zeige sich auch darin, dass Monika Barz im Sommer als Sportlerin bei den Gay Games in Paris, den olympischen Spielen für lesbische und schwule Sportler, antrete.
„Unsere Gesellschaft braucht Menschen wie Monika Barz, für die Toleranz und gleiche Rechte zu den Grundpfeilern der Gesellschaft zählen und die sich aktiv für deren Verwirklichung einsetzen“, so der Minister.