Als Anerkennung für ihren langjährigen herausragenden und vorbildhaften Einsatz für suchtkranke und wohnungslose Menschen hat Sozial- und Integrationsminister Manne Lucha am Montag (8. Januar) in Rottenburg am Neckar Elke Mildner das vom Bundespräsidenten verliehene Bundesverdienstkreuz am Bande überreicht.
„Sie haben in der Stadt Rottenburg gezeigt, dass wir unsere Gesellschaft selbst aktiv gestalten und wir selbst entscheiden können, wie wir zusammen leben wollen“, sagte Lucha. „Die Gesellschaft braucht Menschen wie Elke Mildner. Ihr vorbildliches und hartnäckiges Engagement für Menschen, die am Rand der Gesellschaft stehen, ist aller Ehren wert.“
Vor mehr als 37 Jahren hat Elke Mildner damit begonnen, in Rottenburg Strukturen für suchtkranke Menschen sowie deren Partner, Eltern und Kinder aufzubauen. Sie gründete eine Wohngemeinschaft speziell für Alkoholkranke. Aus diesen Anfängen wurde in Rottenburg 1981 die OASE, eine therapeutische Wohngemeinschaft für abstinente Alkoholiker und Alkoholikerinnen. Diese therapeutische WG als Zufluchtsort, Schutz- und Rückzugsort hat vielen Männern und Frauen die Chance auf einen Neustart in ein selbst gestaltetes Leben gegeben. Nach ihrem Ausscheiden als Geschäftsführerin bei der OASE stieß sie ein neues Projekt an, den Verein „RastHaus“. Das „RastHaus“ ist zu einem Ort für Menschen geworden, die durch alle anderen sozialen Netze fallen, vor allem Wohnungslose oder von Wohnungslosigkeit bedrohte Menschen.
„Es ist vor allem Ihre christliche Menschen- und Nächstenliebe, die Sie nicht wegschauen, sondern immer wieder zu einer warmherzigen Helferin werden lässt“, betonte Minister Lucha in seiner Laudatio. „Unsere Gesellschaft braucht Menschen wie Elke Mildner. Denn kein Staat und auch keine Institution, egal wie groß er oder sie ist, kann es im Alleingang schaffen. Keiner kann nur auf sich allein gestellt die vielfältigen Herausforderungen unserer Zeit anpacken. Es braucht dazu immer auch tatkräftige Frauen und Männer. Die Stärke unseres Landes liegt entscheidend in seiner starken Zivilgesellschaft, wo Menschen aktiv werden, gegen Ungerechtigkeit und Diskriminierung kämpfen und uns zeigen: wo es den Willen und Ideen gibt, können wir unsere Gesellschaft selbst gestalten.“