Am kommenden Mittwoch, 26. September 2018, wird mit dem bundesweiten Aktionstag gegen Glücksspielsucht wieder in allen 16 Bundesländern auf das hohe Suchtpotenzial von Glücksspielen aufmerksam gemacht. Zahlreiche Aktionen und Veranstaltungen sollen zu einer Auseinandersetzung mit dem Thema anregen. In über 200 Bäckereifilialen werden bedruckte Bäckertüten mit dem Slogan „Spielsucht? Kommt mir nicht in die Tüte!“ ausgegeben.
Auch in Baden-Württemberg informieren Suchtberatungsstellen und Kommunale Suchtbeauftragte in den Stadt- und Landkreisen die Menschen über Risiken des Glücksspiels und Beratungsmöglichkeiten vor Ort. Zahlreiche Aktionen und Veranstaltungen sollen zu einer Auseinandersetzung mit dem Thema anregen. Unter dem Motto „Spielsucht? Kommt mir nicht in die Tüte!“ findet zudem eine groß angelegte Bäckertüten-Aktion statt, an der sich Städte und Landkreise in ganz Baden-Württemberg sowie der Bäckerinnungsverband Baden e. V. als Kooperationspartner beteiligen.
„Spielsucht ist in der Gesellschaft nach wie vor ein Tabuthema und findet häufig im Verborgenen statt. Mit dem Aktionstag machen wir Betroffene und deren Angehörige auf die Hilfsangebote im Land aufmerksam und bringen das Thema mit einer groß angelegten Bäckertüten-Aktion in die Öffentlichkeit“, sagte Sozial- und Integrationsminister Manne Lucha in Stuttgart.
Über 200 Bäckereifilialen im Land beteiligen sich an Bäckertüten-Aktion
Die teilnehmenden Bäckereifilialen geben an diesem Tag bedruckte Bäckertüten mit dem Slogan „Spielsucht? Kommt mir nicht in die Tüte“ an ihre Kundinnen und Kunden aus, um auf den Aktionstag und die Risiken des Glücksspiels aufmerksam zu machen. „Ich freue mich, dass wir gemeinsam mit unseren Kooperationspartnern in diesem Jahr über 200 Bäckereifilialen in Baden-Württemberg für eine Teilnahme am Aktionstag gewinnen konnten“, so Lucha. Die Bäckertüten und weitere Materialien stellt das Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg im Regierungspräsidium Stuttgart mit Unterstützung des Ministeriums für Soziales und Integration Baden-Württemberg anlässlich der Kampagne „Spielverderber – die Sucht verdirbt mehr als nur das Spiel" zur Verfügung.
Hintergrundinformationen
Als Glücksspiele werden Spiele mit Geldeinsatz bezeichnet, bei denen der Spielerfolg in erster Linie vom Zufall bestimmt und nicht von der Kompetenz oder dem Wissen der Teilnehmenden abhängig ist. Hierzu zählen beispielsweise Lotterien, Geldspielautomaten, Glücksspielangebote in der Spielbank, aber auch Sportwetten.
Laut einer aktuellen Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zum Glücksspielverhalten in Deutschland geben 37,3 Prozent der 16- bis 70-Jährigen an, in den letzten zwölf Monaten mindestens eines der erhobenen Glücksspiele gespielt zu haben. Dabei unterscheiden sich die Zahlen in Bezug auf die einzelnen Glücksspiele deutlich. Am weitesten verbreitet ist die Teilnahme an der Lotterie „Lotto 6 aus 49“ (22,6 Prozent). An Geldspielautomaten in Gaststätten und Spielhallen spielten 2,6 Prozent der Befragten, an Sportwetten nahmen 2,4 Prozent teil. Der Anteil von Männern ist bei den meisten Glücksspielen deutlich höher als der von Frauen.
Für die meisten Menschen bleibt Glücksspiel ohne negative Folgen. Dennoch kommt es immer wieder zu problematischem Verhalten bis hin zu einer Suchtentwicklung. Betroffene spielen zum Beispiel mit immer höheren Einsätzen oder versuchen, erlittene Verluste durch erneutes Glücksspiel auszugleichen. Häufig sind auch soziale Beziehungen durch das Glücksspiel gefährdet. Aktuell gelten in Deutschland nach Angaben der BZgA 326.000 Menschen als problematisch Spielende und 180.000 als pathologisch Spielende.
Weitere Informationen zum Thema Glücksspielsucht, zur Kampagne „Spielverderber – die Sucht verdirbt mehr als nur das Spiel" und zum Aktionstag 2018: