Über 300 Expertinnen und Experten aus Praxis, Wissenschaft, Forschung, Lehre und Verwaltung sowie zahlreiche Bürgerinnen und Bürger trafen sich am 27. November in Stuttgart zur 11. Landesgesundheitskonferenz. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand das Thema „Gesund aufwachsen“ und die Frage, wie dies für Kinder und Jugendliche in Baden-Württemberg gelingen kann. Die ständigen Mitglieder der Konferenz fassten unter anderem Beschlüsse zu den Themen Schulgesundheit, Sport, psychische Gesundheit sowie barrierefreie und inklusive Gesundheitsversorgung für junge Menschen.
„Dass Kinder und Jugendliche in Baden-Württemberg gesund aufwachsen können, ist mir ein Herzensanliegen. Dafür bedarf es gemeinsamer Anstrengungen der gesamten Gesellschaft. Der Dialog zwischen Fachleuten, der Wissenschaft und der Gesellschaft ist entscheidend, um wirksame Maßnahmen zur Gesundheitsförderung zu entwickeln“, betonte Gesundheitsminister Manne Lucha in seiner Rede. „Die 11. Landesgesundheitskonferenz unterstreicht unser Engagement, die Gesundheitsversorgung und -förderung im Land kontinuierlich zu verbessern – zum Wohl der kommenden Generationen“, ergänzte Lucha.
Fachforen und Gesundheitsimpulse für Baden-Württemberg
Die vom Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration organisierte Konferenz gliederte sich in drei Fachforen (PDF), die sich intensiv mit zentralen Aspekten der Kinder- und Jugendgesundheit beschäftigten. Im ersten Fachforum wurde die Gesundheitskompetenz bei Kindern und Jugendlichen im Kontext Schule thematisiert, wobei insbesondere die Rolle der Schule als zentraler Ort für die Gesundheitsförderung und -bildung in den Blick genommen wurde. Das zweite Fachforum widmete sich dem „Health in All Policies“-Ansatz, der die Verknüpfung von Gesundheit mit allen gesellschaftlichen und politischen Bereichen betont, am Beispiel der Kinder- und Jugendgesundheit. Das dritte Forum befasste sich mit der Frage, wie eine gesamtheitliche Gesundheitsversorgung für Kinder und Jugendliche in Baden-Württemberg aussehen kann und welche Chancen eine regionale sowie sektorenübergreifende Versorgung für die gesundheitliche Versorgung junger Menschen bietet.
Neben diesen Fachforen wurden auch neue Formate angeboten, darunter die Gesundheitsimpulse für Baden-Württemberg, bei denen Themen wie „Prävention und Digitalisierung im Gesundheitswesen“, „Gesundheitsförderung durch organisierten Sport“ sowie „Gesunde Lebenswelten für Kinder und Jugendliche in den Stadtquartieren“ vorgestellt wurden.
„Es ist entscheidend, dass wir heute die Grundlagen für eine gesunde Zukunft unserer Kinder und Jugendlichen legen. Die Prävention und Gesundheitsförderung, der interdisziplinäre Austausch und der ganzheitliche Ansatz im Sinne von Health in All Policies sind der Schlüssel zum Erfolg. Nur mit einer guten Vernetzung und regelmäßigem Austausch aller Beteiligten kommen wir entscheidend voran – diese Möglichkeit bietet die Landesgesundheitskonferenz“, so Minister Manne Lucha.
Beschlüsse zu Themen wie Schulgesundheit, Sport und Inklusion
Den Abschluss der Landesgesundheitskonferenz bildete ein nichtöffentlicher Teil, in dem rund 50 ständige Mitglieder unter dem Vorsitz von Minister Lucha Beschlüsse zu wesentlichen Themen der Gesundheitsförderung und -versorgung in Baden-Württemberg fassten. Im Fokus stand dabei die Stärkung der Gesundheitskompetenz der Bevölkerung, insbesondere durch die Förderung der organisatorischen, individuellen und digitalen Gesundheitskompetenz. Ein weiteres zentrales Thema war die Gestaltung einer gesunden Lebenswelt in Schulen, insbesondere im Hinblick auf Gesundheitskompetenz und Schulgesundheit. Darüber hinaus trieben die Mitglieder die Entwicklung einer ressortübergreifenden Strategie zur Förderung von Bewegung und Sport in Baden-Württemberg voran.
Wichtige Beschlüsse gab es außerdem zum Thema barrierefreie und inklusive Gesundheitsversorgung für Kinder und Jugendliche sowie zur psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen. Letztere rückt zunehmend in den Mittelpunkt der gesundheitspolitischen Diskussion. Zudem wurde die aktuelle Versorgungssituation in der Geburtshilfe in Baden-Württemberg thematisiert.
Mit dem baden-württembergischen Vorreiter-Modellprojekt „Molekularimmunologische Charakterisierung & multimodal-multizentrische intersektorale Versorgung von Long COVID im Kindes- und Jugendalter in Baden-Württemberg (MOVE-COVID-BW)“ wurde ein Projekt vorgestellt, das neue Wege in der interdisziplinären Behandlung von Long COVID bei jungen Menschen aufzeigt. Schließlich zeigte ein Bericht aus den Kommunalen Gesundheitskonferenzen, wie wichtig es ist, die lokale Perspektive in die weiteren Planungen und Beschlüsse einzubeziehen.