Gesundheit

Tag der Organspende am 4. Juni 2011

„Ja oder nein zur Organspende, das ist eine sehr persönliche Frage, die jeder nur für sich beantworten kann. Abseits der politischen Diskussion geht es am Tag der Organspende darum, in Familien und im persönlichen Umfeld über die Organspende zu diskutieren. Dabei ist unser Ziel, die Zahl der Organspender und Organspenden deutlich zu steigern, um schwer kranken Menschen neues Leben zu schenken“, sagte Sozialministerin Katrin Altpeter.

2010 haben mehr Menschen in Baden-Württemberg (134) nach ihrem Tod ihre Organe gespendet als 2009 (127). Im Bundesdurchschnitt gab es 2010 14,9 Organspender pro eine Million Einwohner, im Vergleich zu 12,5 Organspender je eine Million Einwohner in Baden-Württemberg. Die Hoffnung auf ein neues Organ bestimmt allein in Baden-Württemberg das Leben von rund 1.600 Menschen.

Am 4. Juni wird der „Tag der Organspende“ begangen, um mit vielfältigen Aktionen das Thema Organspende in den gesellschaftlichen Blickpunkt zu rücken. Selbsthilfeverbände, die Deutsche Stiftung Organtransplantation und weitere Institutionen rund um die Organtransplantation, informieren, klären sachlich auf und verteilen an diesem Tag Organspendeausweise. Laut einer Umfrage der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung würden 75 Prozent der Bevölkerung grundsätzlich ihre Organe spenden. Tatsächlich haben nur 25 Prozent ihre Entscheidung in einem Spenderausweis dokumentiert. „Wir brauchen ein kontinuierliche Aufklärung über das Thema Organspende, damit die Menschen eine informierte Entscheidung treffen können“, sagte die Ministerin. Zwangslösungen lehne sie ab. Dennoch ist die Ministerin bei einer Neuregelung des Transplantationsgesetzes für Kompromisslösungen offen. „Ich kann mir gut vorstellen, dass wir lebensbegleitend, bei bestimmten Anlässen, wie beispielsweise der Führerscheinprüfung, oder der Aushändigung der Krankenversicherungskarte, die Menschen um eine Entscheidung zur Organspende bitten. Die Entscheidung darf aber nicht erzwungen werden. Die freie persönliche Entscheidung ohne Druck muss gewährleistet bleiben“, so Altpeter. 

Eine Schlüsselfunktion sieht die Ministerin auch bei den Krankenhäusern, denn letztlich wird dort die Entscheidung über die tatsächliche Organentnahme getroffen. „Nur wenn dort seitens der Mediziner und des Pflegepersonals potentielle Spender auch erkannt und gemeldet werden, ist eine Organspende realisierbar“, so Altpeter.

Das Sozialministerium setzt das Thema Organspende deshalb auf ungewöhnliche Weise ins Bild. In Form der Wanderausstellung „by heart - Dein Herz entscheidet“ werden Werke von 31 Künstlern und Künstlerinnen zum Thema Organspende in verschiedenen Städten Baden-Württembergs gezeigt und mit vielfältigen Aktionen im Rahmen eines Begleitprogramms für ärztliches- und pflegerisches Personal, für Schülerinnen und Schüler und die Öffentlichkeit ergänzt. Vom 09. Juni bis zum 22. Juli 2011 macht die Wanderausstellung im Landratsamt Alb-Donau-Kreis Station. Weitere Informationen zum Projekt unter: www.dein-herz-entscheidet.de.

„Ich wünsche mir, dass der Tag der Organspende für viele Menschen Anlass ist, einen Organspendeausweis auszufüllen oder mit Angehörigen über ihre persönliche Entscheidung zu sprechen. Wer seine Bereitschaft zur Organspende dokumentiert oder darüber spricht, entlastet seine Angehörigen im Moment größter Trauer von einer schwierigen Entscheidung. Organspendeausweise und Informationsmaterial gibt es kostenfrei bei vielen Ärzten und Apotheken“, betonte Altpeter.

Quelle:

Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren Baden-Württemberg
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