Für seine Arbeit als Leiter des Projekts „GeniAAL – Multi-modale Systeme im Ambient Assisted Living Umfeld“ wurde Oliver Fischer als „Übermorgenmacher“ ausgezeichnet. „Engagierte Bürgerinnen und Bürger wie Oliver Fischer tragen mit ihren innovativen Projekten und fortschrittlichen Ideen dazu bei, das Baden-Württemberg von morgen zukunftsfähig zu machen“, erklärte Sozialministerin Katrin Altpeter bei der Ehrung Fischers am Dienstag (21. Mai) in Stuttgart. „Sie sind bereit, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen und Verantwortung zu übernehmen. Oliver Fischer ist solch ein Mensch. Er ist ein Vorbild.“
In ihrer Laudatio betonte Altpeter die Bedeutung des Projekts für den Pflegealltag der Zukunft. „GeniAAL“ erforscht, wie man die Fähigkeit computergesteuerter Maschinen, menschliche Gesten zu identifizieren, im Pflegebereich einsetzen kann. Bislang wird die so genannte Gestensteuerung hauptsächlich in Spielsystemen wie Nintendo Wii eingesetzt. „Oliver Fischer hat erkannt, dass die Nutzungsmöglichkeiten von Gestensteuerung viel weiter gehen“, sagte Altpeter. Angesichts einer immer älter werdenden Gesellschaft werden in der Pflege verstärkt technische Assistenzsysteme eingesetzt werden. „Die Gestensteuerung ergänzt und erweitert die Einsatzmöglichkeiten der Assistenzsysteme“, so die Ministerin. Damit werde Patienten und Personal geholfen.
„Gerade bei älteren oder körperlich eingeschränkten Menschen kann die berührungslose Bedienung von technischen Geräten ihre Selbständigkeit erheblich erhöhen“, sagte Altpeter. „Eines nicht mehr allzu fernen Tages wird es möglich sein, dass ein Patient, wenn er Hilfe braucht, eine bestimmte Geste macht. Nehmen wir an, er winkt. Eine im Raum installierte Kamera erkennt das Winken als Hilferuf und alarmiert eine Schwester, die dem Patienten zu Hilfe kommen kann“, erläuterte die Ministerin.
„Ähnlich wie die Berührungssteuerung die Benutzung von Computern und Handys verändert hat, wird die Gestensteuerung den Pflegealltag revolutionieren“, bilanzierte Altpeter.
Anlässlich des 60-jährigen Landesjubiläums hat die Landesregierung in Zusammenarbeit mit dem SWR das Projekt „Die Übermorgenmacher“ ins Leben gerufen. Im Rahmen der Aktion haben sich Bürgerinnen und Bürger mit Projekten und Ideen beworben, die dazu beitragen sollen, das Baden-Württemberg von morgen positiv zu gestalten. Unter über 500 Einsendungen hat eine hochkarätig besetzte Jury 60 Gewinnerinnen und Gewinner ausgewählt. Diese werden im Verlauf des Jubiläumsjahres 2012 für ihre Leistung ausgezeichnet.
Oliver Fischer ist Leiter des Projekts „GeniAAL – Multi-modale Systeme im Ambient Assisted Living Umfeld“. Das Gesamtziel des Verbundprojektes ist die erfolgreiche Entwicklung und Erprobung einer berührungslosen, gestenbasierten Benutzerschnittstelle, welche Menschen in ihrem täglichen Leben bei der Interaktion mit technischen Assistenzsystemen unterstützt. Mit dem Vorhaben soll untersucht werden, inwieweit bestehende technische Assistenzsysteme um eine gestenbasierte, raumübergreifende Computerschnittstelle erweitert werden können.
Weitere Informationen zum Projekt unter www.uebermorgenmacher.de; Informationen zum Landesjubiläum 2012 finden Sie unter www.bw-feiert.de .
Quelle:
Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren