Sozialministerin Katrin Altpeter sieht in der Hauswirtschaft einen Beruf der Zukunft und setzt sich deshalb für eine größere gesellschaftliche Anerkennung der hauswirtschaftlichen Berufe ein. Angesichts der demographischen Entwicklung ist unsere Gesellschaft zunehmend auf gut ausgebildete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in sozialen und hauswirtschaftlichen Berufen angewiesen, erklärte die Ministerin am Samstag (24. November) in Stuttgart. Dennoch erfahren diese Berufe in der Bevölkerung oft noch nicht die Anerkennung, die sie verdienen. Höchste Zeit, meint Ministerin Altpeter, dies zu ändern. Eine passende Gelegenheit bot die Festveranstaltung zur Verleihung der Meisterbriefe in der Hauswirtschaft am Samstag im Neuen Schloss in Stuttgart. Vor 250 Gästen überreichte die Ministerin 43 Frauen nach erfolgreich abgelegter Prüfung ihre Meisterbriefe. Sechs Meisterinnen erhielten als Jahrgangsbeste einen zusätzlichen Preis aus den Händen der Ministerin. „Unsere Gesellschaft braucht Sie, Ihr Fachwissen und Ihre Professionalität als hauswirtschaftliche Führungskräfte“, gratulierte die Ministerin.
Das Berufsbild der Hauswirtschafterin hat sich in den letzten Jahren sehr verändert. Die zunehmende Alterung der Bevölkerung und sich wandelnde gesellschaftliche Strukturen haben direkte Auswirkungen auf den Berufszweig. „Bei der Hauswirtschaft geht es längst nicht mehr „nur“ um Küchen- oder Servicearbeit, sondern auch um Betriebswirtschaft und Pflegemanagement“, so Ministerin Altpeter. Vor allem durch die Entwicklung neuer Wohnformen in Altenhilfeeinrichtungen erhalten hauswirtschaftliche Betriebs- und Betreuungskonzepte einen besonderen Stellenwert. Altpeter: „Immer mehr Ältere wohnen nicht mehr im klassischen Pflegeheim, sondern nutzen kleinräumige Pflegeangebote wie Senioren-WGs.“ Neben dem Pflegepersonal seien hierzu professionelle Hauswirtschafterinnen gefragt. „Sie sind der qualifizierte Nachwuchs, den wir dringend benötigen“, wandte sich die Ministerin an die neuen Meisterinnen.
Angesichts der steigenden Nachfrage nach Fachleuten aus Pflegeberufen und sozialen Berufen erinnerte Altpeter an die im Oktober von der Landesregierung gestartete Informations- und Werbekampagne „Vom Fach – Für Menschen“. Die Kampagne soll der Öffentlichkeit die Leistungen und Kompetenzen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nahebringen und so zu einem Umdenken in der Gesellschaft beitragen. Gleichzeitig sollen mehr Menschen für eine Ausbildung in Pflegeberufen und sozialen und hauswirtschaftlichen Berufen gewonnen werden. Die Kampagne informiert über die vielfältigen Berufsbilder und deren Entwicklungsmöglichkeiten. Berufe der Hauswirtschaft sind ein wichtiger Bestandteil der Kampagne.
In diesem Zusammenhang sprach sich die Ministerin für eine leistungsgerechte Bezahlung in diesen Berufen und ein besseres Miteinander der verschiedenen Berufszweige im Bereich Pflege und Management aus. „Die beste Kampagne hilft nichts, wenn man mit dem Gehalt die Familie nicht ernähren kann und die Arbeitszeiten nicht mit dem Familienleben vereinbar sind“, appellierte Altpeter an die Arbeitgeber.
Quelle:
Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren Baden-Württemberg