Mehr als 12.000 Menschen in Baden-Württemberg leben mit der Nervenkrankheit Multiple Sklerose (MS). „Trotz der oft großen körperlichen Beeinträchtigungen durch die Krankheit gelingt es vielen Betroffenen, ihre Lebenspläne zu verwirklichen und ein erfülltes Leben zu führen“, sagte Gesundheitsministerin Katrin Altpeter zum Welt-MS-Tag. Da MS nach wie vor nicht heilbar sei, müsse über die Krankheit aufgeklärt und deutlich gemacht werden, dass Betroffene Verständnis und Unterstützung durch die Gesellschaft benötigten. MS sei eine Erkrankung mit vielen Gesichtern, so die Ministerin. Die Krankheit verlaufe bei den Betroffenen äußerst unterschiedlich, der Umgang damit verlange große Anstrengungen. „Ich habe vor allen MS-Erkrankten großen Respekt. Die Art, wie sie trotz der Krankheit ihr Leben meistern, kann anderen Mut machen.“
Der „Welt-Multiple-Sklerose-Tag“ findet seit 2009 jedes Jahr am letzten Mittwoch im Mai statt. Ziel dieses Aktionstags ist, von MS betroffene Menschen miteinander in Kontakt zu bringen und sie und ihre Erkrankung weltweit in das Zentrum der Aufmerksamkeit zu stellen. Landesweit machen Aktionen und Projekte vieler Selbsthilfeorganisationen und privater Gruppen auf die Belange an MS erkrankter Menschen aufmerksam. AMSEL e.V. (Aktion Multiple Sklerose Erkrankter), der Landesverband der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft e.V., ruft Betroffene dazu auf, sich an der internationalen Kampagne „1.000 Faces of MS“ zu beteiligen. Weltweit sollen 1.000 Erkrankte ihr Foto und ihre Geschichte einschicken, um auf die Krankheit mit den 1.000 Gesichtern aufmerksam zu machen.
Multiple Sklerose
Multiple Sklerose (MS) ist eine immunvermittelte chronisch entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems. Jährlich erkranken etwa 3,5 - 5 von 100.000 Menschen neu. Weltweit sind etwa 2 Millionen Menschen von MS betroffen. In Deutschland wird die Zahl der Erkrankten auf mindestens 120.000 geschätzt.
Manche Patientinnen und Patienten leben ohne große Einschränkungen mit MS, bei anderen kommt es zu massiven Behinderungen wie etwa halbseitiger Lähmung. Mögliche Krankheitssymptome reichen von Empfindungsstörungen wie Taubheitsgefühlen und Kribbeln, rascher Ermüdbarkeit, Koordinationsproblemen, Gedächtnisstörungen, Seh- und Sprachstörungen bis hin zu Lähmungen. Auch psychische Begleiterscheinungen können auftreten.
MS wird gehäuft zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr festgestellt. MS zählt zwar nicht zu den Volkskrankheiten wie Bluthochdruck und Diabetes, ist jedoch die häufigste neurologische Erkrankung, die im jungen Erwachsenenalter zu einer dauerhaften Behinderung führen kann. Die Krankheit verläuft äußerst unterschiedlich, beginnt in 80 Prozent der Fälle jedoch mit Erkrankungsschüben. Frauen sind bei dieser Verlaufsform zwei- bis dreimal häufiger betroffen als Männer.
Quelle:
Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren Baden-Württemberg