Depression ist eine Volkskrankheit, die jeden treffen kann. Anlässlich des Welttages für seelische Gesundheit (10. Oktober) wies Gesundheitsministerin Katrin Altpeter darauf hin, dass die Erkrankung gut behandelbar sei. „Wir müssen die Hilfsmöglichkeiten für depressive Menschen weiter verbessern und depressive Menschen ermutigen, diese Hilfen ohne falsche Scham in Anspruch zu nehmen.“ In Baden-Württemberg gebe es ein gut geknüpftes Netz vielfältiger Hilfen. Zurzeit werde ein Gesetz zu Hilfen für psychisch kranke Menschen unter breiter Beteiligung von Expertinnen und Experten, bürgerschaftlich Engagierten, Psychiatrieerfahrenen und Angehörigen vorbereitet. Ziel des Gesetzes sei es, die Hilfsangebote noch tragfähiger zu machen, so die Ministerin.
Nach Berechnungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) leiden etwa 12 Prozent der weltweiten und 20 Prozent der europäischen Bevölkerung unter psychischen Störungen. Experten rechneten damit, dass bis zum Jahr 2020 Depressionserkrankungen zur zweithäufigsten Ursache für Krankheitsfälle in den Industriestaaten werden. „Seelische Gesundheit gewinnt nicht nur auf nationaler, sondern auch auf internationaler Ebene zunehmend an Bedeutung“, erklärte Ministerin Altpeter.
Neben dem persönlichen Leid von Betroffenen und Angehörigen spielten in der Diskussion um depressive Erkrankungen auch die erheblichen volkswirtschaftlichen Auswirkungen eine Rolle. Diese werden bei drei bis vier Prozent des Bruttoinlandsproduktes festgemacht. „Investitionen in die seelische Gesundheit sind deshalb auch Investitionen in die Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft“, betonte die Ministerin.
Ministerin Altpeter dankte den zahlreichen Einrichtungen, Diensten und Verbänden, die sich mit vielfältigen Aktionen am Welttag für seelische Gesundheit am und um den 10. Oktober beteiligen. Dies sei ein guter Weg, dazu beizutragen, die breite Bevölkerung für Themen seelischer Gesundheit zu sensibilisieren und Vorurteilen entgegenzuwirken.
Der Welttag für seelische Gesundheit findet jedes Jahr am 10. Oktober statt. 1992 wurde er von der World Federation of Mental Health (WFMH) mit Unterstützung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ins Leben gerufen.
Quelle:
Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren Baden-Württemberg