Anlässlich des Welttages für seelische Gesundheit am 10. Oktober, der in diesem Jahr unter dem Motto „Mit Schizophrenie leben“ steht, hat Gesundheitsministerin Katrin Altpeter dazu aufgerufen, Schizophrenie Erkrankte gesellschaftlich nicht auszugrenzen.
„Wenn wir jemanden, der an einer schweren Erkrankung wie Schizophrenie leidet, als vermeintlich „verrückt“ abstempeln, dann kann das zu schwerwiegenden gesundheitlichen Konsequenzen für den Betroffenen führen“, sagte die Ministerin. Es sei besorgniserregend, dass erkrankte Menschen aufgrund des gesellschaftlichen Stigmas, das Schizophrenie auch heute noch anhafte, oftmals zögerten, bis sie sich jemandem anvertrauten und dadurch erst relativ spät Hilfe erhielten. Die Ministerin wies darauf hin, dass Erkrankten heute eine ganze Reihe von Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen, die es den Betroffenen häufig ermöglichen, ein weitgehend beschwerdefreies Leben zu führen.
Schizophrenie ist eine schwere psychische Erkrankung, von der etwa 1 Prozent der Bevölkerung mindestens einmal im Leben betroffen ist. Pro Jahr werden in Deutschland etwa 13.000 Menschen erstmals mit dieser Diagnose konfrontiert.
„Aufklärung ist der beste Weg, um nach wie vor bestehende Vorurteile gegenüber schizophren erkrankten Menschen zu überwinden“, so Ministerin Altpeter. Sie dankte den zahlreichen Einrichtungen, Verbänden und Initiativen, die sich mit vielfältigen Aktionen am Welttag für seelische Gesundheit am und um den 10. Oktober beteiligen. Erfreulicherweise seien gerade von Menschen mit schizophrenen Erkrankungen in den letzten Jahren wichtige Impulse für den Austausch von Betroffenen, Angehörigen und Fachleuten ausgegangen, durch die es immer mehr gelänge, die jeweils andere Perspektive zu respektieren und voneinander zu lernen.
Weitere Informationen
Unterstützt von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wurde der Welttag für seelische Gesundheit 1992 von der World Federation of Mental Health (WFMH) ins Leben gerufen. Er findet jährlich am 10. Oktober statt.