Aufgrund des milden Winters hat die Zeckensaison in diesem Jahr bereits im Januar begonnen. Dies bestätigen erste Meldungen von Meningoenzephalitis-Erkrankungen (FSME) des Robert-Koch-Instituts. In Baden-Württemberg gibt es eine erste Meldung aus dem Landkreis Böblingen und dem Stadtkreis Heidelberg. Der milde Winter begünstigt die Verbreitung und sorgt dafür, dass Zecken bereits vor dem Frühjahr und Sommer aktiv sind. In Baden-Württemberg sind alle Stadt- und Landkreise außer dem Stadtkreis Heilbronn FSME-Risikogebiete.
„FSME ist eine Viruserkrankung, für die es keine Therapiemöglichkeiten gibt. Der beste Schutz gegen eine FSME-Infektion ist die Impfung. Deshalb sollten Ungeimpfte mit der Impfung beginnen. Bereits ab zwei Impfungen besteht ein Schutz. Spätestens nach einem Jahr sollte mit der dritten Impfung der Schutz vervollständigt werden“, warb Gesundheitsminister Manne Lucha am Dienstag (4. März) in Stuttgart.
Nach einem Zeckenstich in Risikogebieten liegt die Wahrscheinlichkeit einer FSME-Infektion bei einer Person von 50 Personen bis zu einer Person von 100 Personen. In Deutschland übertragen Zecken neben FSME etwa auch die Lyme-Borreliose. Eine größer werdende Rötung um die Einstichstelle ist oft ein erstes Symptom der Borreliose. Nerven, Gelenke und Herz können von den Bakterien befallen werden. Allerdings verlaufen die meisten Infektionen ohne Symptome.
STIKO empfiehlt rechtzeitige Impfung
Der beste Schutz vor einer FSME-Infektion ist die Impfung. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Impfung für Personen, die in FSME-Risikogebieten gegenüber Zecken exponiert sind. Da für einen kompletten Impfschutz drei Impfungen erforderlich sind, sollte man sich rechtzeitig, am besten bereits mehrere Monate vor Beginn der nächsten Zeckensaison, impfen lassen. Ein gewisser Schutz ist auch nach der ersten und zweiten Impfung bereits vorhanden.
Entsprechend der Aktivität der übertragenden Zecken werden FSME-Erkrankungen hauptsächlich vom Frühjahr bis in den Spätherbst übermittelt. Die Anzahl übermittelter FSME-Erkrankungen unterliegt seit Einführung der Meldepflicht stärkeren Schwankungen. Die Gründe hierfür liegen an klimatischen und ökologischen Faktoren, die die Aktivität der Zecken, aber auch die Populationsgrößen der Wirtstiere, wie Mäuse und Niederwild, beeinflussen. Des Weiteren werden die Meldezahlen durch Freizeitaktivitäten der Menschen und den Impfstatus beeinflusst.
Auch die Entscheidung der Ärzte, in welchen Fällen eine Untersuchung des Blutes auf FSME veranlasst wird, hat Auswirkungen auf die Anzahl der gesicherten Diagnosen.
Weitere Informationen finden Sie beim Robert-Koch-Institut (RKI) und dem Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg (LGA):