Onkologische Versorgung

Gut vernetztes System zur Krebsbekämpfung

Ziel der Landesregierung ist eine flächendeckende, bedarfsgerechte und qualitativ hochwertige gesundheitliche und medizinische Versorgung für alle Bürgerinnen und Bürger in Baden-Württemberg.

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Da Krebserkrankungen mit zunehmendem Alter häufiger auftreten, wird die Zahl der Krebspatientinnen und Krebspatienten aufgrund des demografischen Wandels in den kommenden Jahren steigen. Ein Überblick über die Fallzahlen in Baden-Württemberg findet sich auf der Homepage des Krebsregisters Baden-Württemberg, bundesweite Zahlen beim Zentrum für Krebsregisterdaten.

Flächendeckende Versorgung im Land

Mit den Onkologischen Zentren und kooperierenden Schwerpunktkrankenhäusern (PDF) bestehen in Baden-Württemberg kompetente Kliniken und Klinikverbünde, die eine hochwertige Behandlung und Betreuung der Krebspatientinnen und -patienten in Baden-Württemberg flächendeckend sicherstellen: OncoMap: Liste der zertifizierten Krebszentren

Daneben leisten die niedergelassenen Onkologinnen und Onkologen wertvolle Arbeit. Die Anzahl der von ihnen behandelten Fälle steigt stetig. Die ambulante Versorgung erfolgt in der Regel eng verzahnt mit der Versorgung im stationären Sektor.

Enge Zusammenarbeit und Vernetzung

Besonders wichtig sind die enge und dauerhafte Zusammenarbeit aller an der Behandlung direkt oder indirekt Beteiligten und ein ständiger Erfahrungsaustausch mit den wohnortnahen Krankenhäusern sowie Onkologischen Zentren und kooperierenden Schwerpunktkrankenhäusern. So soll sichergestellt werden, dass krebskranke Patientinnen und Patienten sowohl stationär wie auch ambulant nach wissenschaftlich anerkannten, dem jeweiligen Stand der medizinischen Erkenntnis entsprechenden Diagnose- und Therapieleitlinien versorgt werden können.

Eine enge Vernetzung besteht zwischen den Zentren für Personalisierte Medizin (ZPM) mit den regionalen Krankenhäusern (Onkologischen Zentren) und Onkologischen Schwerpunktpraxen, um die Angebote der Personalisierten Medizin im Bereich der Onkologie landesweit verfügbar zu machen: ZPM: Übersicht Zentren für Personalisierte Medizin

Schwerpunkte der Gesundheitspolitik im onkologischen Bereich

Das bestehende hochwertige Versorgungssystem soll kontinuierlich und bedarfsgerecht weiterentwickelt werden. Die Schwerpunkte der Gesundheitspolitik der Landesregierung im onkologischen Bereich sind vor dem Hintergrund des Nationalen Krebsplanes (PDF)

  • die Entwicklung neuer medizinischer Versorgungsstrukturen,
  • die bessere Verzahnung zwischen ambulanten und stationären Angeboten,
  • die Qualitätssicherung,
  • die Primärprävention sowie
  • die Stärkung der Patientenorientierung.

Das Krebsregister in Baden-Württemberg

Das Krebsregister Baden-Württemberg startete zum 1. Januar 2009. Es hat die Aufgabe, Daten über das Auftreten und den Verlauf von Krebserkrankungen einschließlich ihrer Frühstadien zu sammeln und zu verarbeiten. Die daraus zu gewinnenden Erkenntnisse sollen einerseits zu einer noch effektiveren Krebsbekämpfung und andererseits zur Qualitätssicherung der onkologischen Versorgung beitragen.

Rechtliche Grundlage ist das Landeskrebsregistergesetz (LKrebsRG). Nach einem stufenweisen Aufbau sind zwischenzeitlich alle Ärzte und Zahnärzte an Onkologischen Zentren und kooperierenden Schwerpunktkrankenhäusern, an anderen Krankenhäusern und pathologischen Einrichtungen sowie alle niedergelassenen Ärzte und Zahnärzte verpflichtet, neu diagnostizierte Krebserkrankungen einschließlich ihrer Frühstadien an das Krebsregister zu melden.

In einem mehrsprachigen Patienteninformationsblatt werden die Abläufe der Krebsregistrierung leicht verständlich beschrieben. Die jeweiligen Blätter können im Publikationsbereich heruntergeladen werden (Suchbegriff: Krebsregister).

Ambulante psychosoziale Krebsberatungsstellen

Baden-Württemberg verfügt über ein flächendeckendes Netz von qualitätsgesicherten ambulanten psychosozialen Krebsberatungsstellen, die als niederschwellige Anlaufstellen für Patientinnen und Patienten und Angehörige eine hohe Bedeutung haben.

Zentrale Aufgabe der ambulanten Krebsberatungsstellen ist die psychosoziale Beratung mit psychologischer und sozialer Schwerpunktsetzung durch entsprechend qualifizierte Beratungsfachkräfte. Die Beratungsangebote sollen über den gesamten Krankheitsverlauf hinweg zu allen Phasen der Erkrankung und Behandlung zeitnah, niederschwellig und kostenfrei für Patienten und Angehörige verfügbar sein.

Eine Übersicht über die Krebsberatungsstellen bietet der Krebsverband Baden-Württemberg.

Selbsthilfe nach Krebs

Selbsthilfe-Initiativen sind auf dem Gebiet der Nachsorge für Krebspatienten eine wichtige Ergänzung zu professionellen Hilfsdiensten. Aktuell Erkrankte können aus den Erfahrungen früher Betroffener wichtige Erkenntnisse für die Bewältigung der eigenen schwierigen Situation gewinnen.

Das Engagement einer Selbsthilfegruppe hilft Betroffenen, als mündige Patienten und aktiv Beteiligte im Gesundheitsprozess wahrgenommen zu werden. Die Gesundheitspolitik in Baden-Württemberg unterstützt diese stärkere Patientenorientierung des Gesundheitswesens und das geleistete Bürgerschaftliche Engagement. Die Landesförderung wird über den Krebsverband an die jeweiligen Selbsthilfegruppen weitergegeben.
 
Ein wichtiger Ansprechpartner auf dem Gebiet der Selbsthilfe bei Krebserkrankung ist der Krebsverband Baden-Württemberg e. V. Zu seinen Aufgaben gehört unter anderem die Initiierung und Unterstützung (ideell und finanziell) der Selbsthilfegruppen nach Krebs.