Gleichberechtigte Teilhabe ist eine Grundvoraussetzung für gelingende Integration. Über verschiedene Projektförderungen stärkt die Landesregierung daher die politischen und sozialen Teilhabemöglichkeiten von Menschen mit eigener oder familiärer Einwanderungsgeschichte im Land. Migrantenselbstorganisationen stehen im direkten Kontakt zu den Zielgruppen von Integrationsmaßnahmen und arbeiten darauf hin, gleichberechtigte Teilhabe zu verwirklichen. Auch sie unterstützt das Land in verschiedenen Projekten.
Migrantenselbstorganisationen
Migrantenselbstorganisationen (MSO) sind ein unentbehrlicher Teil unserer Zivilgesellschaft. Ihr Engagement ist vielfältig und erstreckt sich über viele gesellschaftliche Themen und Bereiche - Kultur, Bildung, Sport, Unterstützung für Geflüchtete, Integration, politische Partizipation, Antidiskriminierung, entwicklungspolitische Bildungsarbeit und vieles mehr. Migrantenselbstorganisationen stehen im direkten Kontakt zu den Zielgruppen von Integrationsmaßnahmen und arbeiten darauf hin, gleichberechtigte Teilhabe zu verwirklichen. Als Brückenbauer zwischen Neuzugewanderten und Aufnahmegesellschaft sind sie kompetente Ansprechpartner für die Politik und Verwaltung und tragen entscheidend zur Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts bei. Daher unterstützt das Land Migrantenselbstorganisationen in verschiedenen Projekten.
Förderzeitraum: 27.01.2020 - 31.12.2023
Gemeinsam mit dem Forum der Kulturen Stuttgart e. V. entwickelte das Sozialministerium Baden-Württemberg im Rahmen des Impulsprogramms „Gesellschaftlicher Zusammenhalt“ der Landesregierung das Projekt „Migrantenorganisationen stärken und vernetzen“, welches an 23 Standorten in ganz Baden-Württemberg realisiert wird.
Das Projekt möchte (post)migrantische Vereine, Verbände, Organisationen und Initiativen stärken. Dadurch werden Migrantenorganisationen sichtbarer gemacht und die Vernetzung mit kommunalen Strukturen vor Ort gefördert.
In dem Projekt haben Kommunen und Migrantenorganisationen die Möglichkeit, je ein bis zwei lokale Veranstaltungen und Maßnahmen zur Stärkung und Vernetzung der Migrantenorganisationen oder Initiativen in der Kommune durchzuführen.
Unterstützt werden diese Veranstaltungen oder Maßnahmen durch
- Beratung und Begleitung im Vorfeld, einschließlich eines Kick-Off-Gesprächs vor Ort zur Ermittlung der Situation und der Bedarfe;
- die Bereitstellung von Informationsmaterialien;
- das Vermitteln von sachkundigen Referent*innen;
- die Vermittlung von geeigneten Kontakten zu Netzwerken;
- die Unterstützung bei der Identifikation von Schlüsselorganisationen und -personen in der Kommune;
- ein Auswertungstreffen nach Abschluss der Maßnahmen, bei dem auch weiterführende Perspektiven und Möglichkeiten der strukturellen Verfestigung des Begonnenen besprochen werden.
Kontakt:
Forum der Kulturen Stuttgart e. V.
Beatrix Butto
Marktplatz 4
70173 Stuttgart
beatrix.butto@forum-der-kulturen.de
Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg
Ansgar Lottermann
Else-Josenhans-Str. 6
70173 Stuttgart
Weiterführende Links:
Forum der Kulturen Stuttgart: Migrantenorganisationen stärken und vernetzen
Förderzeitraum: 25.02.2022 - 31.12.2024
Trotz der enormen Bedeutung des Engagements von (post-) migrantischen Vereinen und Organisationen in Baden-Württemberg fehlte es bisher an themenübergreifenden landesweiten Strukturen zu deren Förderung und Stärkung, aber auch für deren Repräsentanz.
Um auf diese landesweiten Bedarfe zu reagieren, fördert das Land seit dem Jahr 2022 die Einrichtung und Finanzierung einer Servicestelle zum Aufbau eigenständiger landesweiter Strukturen (post-) migrantischer Vereine und Organisationen in Baden-Württemberg.
Projektträger ist das Forum der Kulturen Stuttgart e. V., dessen Infrastruktur für das Vorhaben zur Verfügung steht.
Alle Mitglieder von (post)migrantischen Vereinen in Baden-Württemberg waren am 19.11.2022 zu einer Landeskonferenz zur Gründung des Landesverbandes (post)migrantischer Vereine und Initiativen nach Stuttgart eingeladen.
Am 04.03.2023 fand die Gründungsversammlung des Dachverbands in Stuttgart statt.
Kontakt:
Forum der Kulturen Stuttgart e. V.
Koordinierungsbüro Landesverband
Marktplatz 4
70173 Stuttgart
koordinierung.land@forum-der-kulturen.de
Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg
Ansgar Lottermann
Else-Josenhans-Str. 6
70173 Stuttgart
Förderzeitraum: 01.09.2020 - 31.12.2024
Das Interkulturelle Promotor*innen-Programm fördert das Potential von migrantischen Vereinen und Organisationen und verknüpft die Themen Integration und Entwicklungszusammenarbeit. Ziel des Programms ist es, das integrationspolitische Potenzial der Eine-Welt-Arbeit und der entwicklungspolitisch tätigen Migrantenselbstorganisationen als Beitrag für die Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhaltes zu nutzen.
Dafür werden vier operative Ziele umgesetzt:
- Teilhabe von Migrant*innen durch die Stärkung ihrer zivilgesellschaftlichen Strukturen verbessern
- Die interkulturelle Öffnung von Eine Welt-Akteuren in Baden-Württemberg voranbringen
- Geflüchtetenunterstützung entwicklungspolitisch weiterentwickeln
- Die Integrationsbereitschaft der Gesamtgesellschaft erhöhen
In dem Modellprojekt wurden fünf Interkulturelle Promotor*innen bei entwicklungspolitisch aktiven Migrantenvereinen angestellt. Sie arbeiten mit verschiedenen Zielgruppen und Kooperationspartnern zusammen, informieren, beraten, vernetzen, bieten Fortbildungen an, organisieren öffentliche Veranstaltungen, bauen Plattformen auf oder unterstützen andere dabei.
Das Programm wird koordiniert vom Dachverband Entwicklungspolitik Baden-Württemberg e. V.
Kontakt:
DEAB e. V.
Patricia Illianes-Wilhelm
Vogelsangstraße 62
70197 Stuttgart
patricia.illanes-wilhelm@deab.de
Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg
Ansgar Lottermann
Else-Josenhans-Str. 6
70173 Stuttgart
Weiterführende Informationen:
Dachverband Entwicklungspolitik Baden-Württemberg e. V.: Interkulturelles Promotor*innen-Programm
Förderzeitraum: 01.12.2013 - 31.12.2016
Gemeinsam mit dem Forum der Kulturen entwickelte das Sozialministerium Baden-Württemberg ab Dezember 2013 ein landesweites Qualifizierungsangebot für Migrantenorganisationen.
Innerhalb von drei Jahren wurden durch das Programm MEMO – Management & Empowerment in Migrantenorganisationen mehr als 150 Vereinsaktive aus 75 Migrantenorganisationen in fünf Regionen Baden-Württembergs (Heilbronn, Friedrichshafen, Reutlingen, Heidelberg und Freiburg) qualifiziert. Darüber hinaus wurden 29 ehrenamtliche Vereinsberaterinnen und Berater ausgebildet.
Das Projekt MEMO hatte das Ziel, Mitglieder von Migrantenverbänden zu stärken, Kooperationen mit anderen Aktiven einzugehen, Förderprogramme zu nutzen und sich fachlich fit zu machen in Vereinsrecht, Vereinsführung und Vereinsentwicklung.
Ein Resultat dieses Qualifizierungsprogramms ist ein Handbuch für das Vereinsmanagement. Dieses Handbuch kann in gedruckter Version über das Forum der Kulturen bestellt werden. Es steht auch in digitaler Version beim Forum der Kulturen zum Download zur Verfügung: Forum der Kulturen: MEMO – Management & Empowerment in MOs
Wer gerne Kontakt zu einer Vereinsberaterin oder einem Berater in seiner Region herstellen möchte oder ein Handbuch für das Vereinsmanagement zugeschickt haben möchte, kann sich gerne an das Forum der Kulturen wenden.
Kontakt:
Forum der Kulturen Stuttgart e.V.
Beatrix Butto
Marktplatz 4
70173 Stuttgart
Politische und soziale Teilhabe stärken
Gleichberechtigte Teilhabe ist eine Grundvoraussetzung für gelingende Integration. Erklärtes Ziel der Landesregierung ist es daher, die politischen und sozialen Teilhabemöglichkeiten von Menschen mit eigener oder familiärer Einwanderungsgeschichte im Land auszubauen. Dafür fördert das Land verschiedene Projekte zur Stärkung der kommunalen Migrantenverbände, zur Steigerung der politischen Bildung und der gesundheitlichen Chancengleichheit von Migrantinnen und Migranten sowie zur Förderung der besseren Inklusion und Teilhabe von Minderheitengruppen wie Sinti:zze und Romn:ja.
Förderzeitraum: bis 31.12.2023
Integration heißt Teilhabe und diese beginnt vor Ort. Kommunale Migrantenvertretungen sind ein elementarer Bestandteil unserer Demokratie. Sie sind einerseits durch die Bündelung der Interessen von Migrantinnen und Migranten sowie ihren Nachkommen deren Sprachrohr, andererseits aber auch zentraler Ansprechpartner für Politik und Verwaltung. Sie stehen für eine vielfältige und respektvolle Gesellschaft, in der die demokratische und politische Beteiligung von Menschen mit Migrationsgeschichte ernst genommen und ermöglicht wird.
Der Landesverband der kommunalen Migrantenvertretungen Baden-Württemberg (LAKA) wurde 1998 gegründet. Seit der Verankerung im Partizipations-/Integrationsgesetz Baden-Württemberg (§ 10) 2015 wird die Geschäftsstelle des LAKA vom Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration gefördert.
Kontakt:
Landesverband der kommunalen Migrantenvertretungen Baden-Württemberg
Argyri Paraschaki-Schauer
Geschäftsführerin
Charlottenstr. 25
70182 Stuttgart
Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg
Ansgar Lottermann
Else-Josenhans-Str. 6
70173 Stuttgart
Weiterführende Informationen:
Downloads Flyer LAKA Landesverband der kommunalen Migrantenvertretungen Baden-Württemberg
Förderzeitraum: 01.01.2022 – 31.12.2023
Die nach Baden-Württemberg zugewanderten Menschen sind Teil unserer Gesellschaft und dies muss sich auch bei den politischen Partizipationsmöglichkeiten zeigen. Kommunale Migrantenvertretungen stärken in besonderem Maße die politische Teilhabe und Mitbestimmung von Menschen mit Migrationsgeschichte.
Im Projekt „Politische Bildung für kommunale Migrantenvertretungen in Baden-Württemberg“ wird kommunalen Migrantenvertretungen über den Landesverband der kommunalen Migrantenvertretungen Baden-Württemberg (LAKA) eine Schulungsreihe angeboten. Das Schulungskonzept besteht aus sechs Modulen:
- Modul 1: Demokratische Basis
- Modul 2: Politische Entscheidungs- und Medienkompetenz
- Modul 3: Politische Integration und Teilhabe
- Modul 4: Politische Institutionen
- Modul 5: Migration und Politik
- Modul 6: Extremismus und demokratiefeindliche Ideologie
Das Projekt trägt zur Weiterqualifizierung und Empowerment der Mitglieder der kommunalen Migrantenvertretungen in Baden-Württemberg bei.
Kontakt:
Landesverband der kommunalen Migrantenvertretungen Baden-Württemberg
Argyri Paraschaki-Schauer
Geschäftsführerin
Charlottenstr. 25
70182 Stuttgart
Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg
Ansgar Lottermann
Else-Josenhans-Str. 6
70173 Stuttgart
Förderzeitraum: 01.01.2020 – 31.12.2024
Soziale Teilhabe ist eine Grundvoraussetzung für gelingende Integration. Daher unterstützt die Landesregierung seit 2020 das Projekt des Verbands deutscher Sinti und Roma, Landesverband Baden-Württemberg „ReFIT - Regionale Förderung für Inklusion und Teilhabe“ für neu zugewanderter Sinti und Roma.
ReFIT ist ein Programm, das dauerhafte Strukturen schafft, die zur gleichberechtigten Teilhabe von Sinti und Roma beitragen. Vier große Städte in Baden-Württemberg nehmen an dem Projekt teil - Freiburg, Mannheim, Stuttgart und Ulm.
Je nach Bedarf der jeweiligen Kommunen werden unterschiedliche Methoden und Instrumente aus dem ReFIT-Werkzeugkasten eingesetzt. Der VDSR-BW schafft auf dieser Basis, zusammen mit den zuständigen Behörden vor Ort, dauerhafte Strukturen, die für zugewanderte und geflüchtete Roma nachhaltig zugänglich sind und damit ihre Inklusion und gesellschaftliche Teilhabe ermöglichen. Antidiskriminierungsarbeit und Aufklärung über Antiziganismus werden als Querschnittsthemen konsequent mitgedacht.
Seit September 2022 werden Kommunen, Landkreise und Landeserstaufnahmestellen zudem bei der Erstintegration von aus der Ukraine vertriebenen Romnja und Roma unterstützt.
Kontakt:
Verband Deutscher Sinti und Roma, Landesverband Baden-Württemberg e. V.
B 7,16
68159 Mannheim
Dr. Tim Müller
Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg
Ansgar Lottermann
Else-Josenhans-Str. 6
70173 Stuttgart
Die seit 2013 vom Land geförderten Informations- und Kontaktstellen in den Mannheimer Stadtteilen Innenstadt/Unterstadt, Jungbusch und Neckarstadt-West tragen dazu bei, die gesellschaftliche Teilhabe der Zuwanderergruppe, insbesondere aus Bulgarien und Rumänien, die von Diskriminierung und sozialer Ausgrenzung in besonderem Maße betroffen sind, zu ermöglichen.
Die zentrale Aufgabe der Info- und Beratungsstellen ist es, über bestehende Angebote umfassend zu informieren, um für Hilfesuchende individuell passende Angebote zu finden und die notwendigen Kontakte herzustellen. Darüber hinaus verfolgen sie einen gruppenbezogenen und gemeinwesensorientierten Ansatz, um die Neuzugewanderten so niederschwellig wie möglich an Nachbarschafts- und Regelstrukturen heranzuführen und einzubinden.
Kontakt:
Stadt Mannheim
FB 15 / Frau Liudmila Hahn
Postfach 10 30 51
68030 Mannheim
Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg
Ansgar Lottermann
Else-Josenhans-Str. 6
70173 Stuttgart
Förderzeitraum: 01.01.2021 – 31.12.2024
Getreu dem Motto „Starke Eltern, starke Kinder“ fördert das Land seit dem Jahr 2021 interkulturelle Elternmentorenprogramme in ganz Baden-Württemberg. Denn wer Eltern stärkt und fördert, der verbessert damit zugleich die Bildungschancen von Kindern mit eigener oder familiärer Einwanderungsgeschichte. Die Arbeit der interkulturellen Elternmentoren ist aus unserer Sicht daher ein essenzieller Teil eines chancengerechten Miteinanders und damit ein Grundstein erfolgreicher Integration. Deshalb fördert das Sozialministerium auch im aktuellen Doppelhaushalt 2023-2024 Elternmentorenprogramme mit insgesamt 600.000 Euro.
Kontakt:
Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg
Ansgar Lottermann
Else-Josenhans-Str. 6
70173 Stuttgart