Gleichstellung

Für ein gleichberechtigtes Miteinander

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Für mehr Gleichstellung und gegen die Diskriminierung von Menschen wegen ihrer sexuellen Identität: Die Landesregierung arbeitet an einem umfassenden Aktionsplan für Akzeptanz und gleiche Rechte. Denn der neue Familienreport zeigt: gleichgeschlechtliche Paare und Familien erleben in Baden-Württemberg noch immer Diskriminierung.

Seit dem Regierungswechsel 2011 hat die Landesregierung in Sachen Gleichstellung schon viel bewegt. Einige richtungsweisende und längst überfällige Schritte habe die Rechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Intersexuellen, Transsexuellen, Transgender und Queeren (LSBTTIQ) gestärkt: etwa die Schließung der eingetragenen Lebenspartnerschaft auf dem Standesamt oder die Gleichstellung im Beamtenrecht.

Landesweiter Aktionsplan gegen Diskriminierung

Dennoch sind gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften und Familien nach wie vor gesellschaftlicher Diskriminierung ausgesetzt. Insbesondere Schulkinder mit gleichgeschlechtlichen Eltern leiden unter diesen Erfahrungen. Das zeigt der im Auftrag des Sozialministeriums erstellte Familienreport, der sich in der aktuellen Ausgabe erstmals mit dem Thema gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaften und Familie befasste.

Familienministerin Kathrin Altpeter wies bei der Vorstellung des Familienreports auf den landesweiten „Aktionsplan für Akzeptanz und gleiche Rechte“ der Landesregierung ein, der in diesem Monat in die entscheidende Phase geht. „Mit dem Aktionsplan wollen wir Diskriminierung abbauen und Baden-Württemberg zu einem Vorreiter für Offenheit und Vielfalt machen“, so die Ministerin.

Breite Beteiligung

Der Aktionsplan wird unter breiter Beteiligung von LSBTTIQ-Menschen entwickelt. Dazu finden in den nächsten Monaten regionale Beteiligungsworkshops statt, an denen auch Vertreter von Landesministerien, Kommunen, gesellschaftlichen Akteuren und Bürgerinnen und Bürger teilnehmen werden. Ziel ist es, Vorschläge für ein gerechteres Miteinander zu erarbeiten. Die Ergebnisse der Beteiligung und einer parallel stattfindenden anonymen Online-Befragung fließen in den Aktionsplan ein, der in der zweiten Jahreshälfte 2014 vom Kabinett verabschiedet werden soll. Parallel arbeitet das Kultusministerium laut Altpeter daran, das Thema „Vielfalt und Toleranz im Schulalltag“ auch in den Bildungsplänen für 2015/16 zu verankern.

Neben der zentralen Erkenntnis, dass der Alltag von gleichgeschlechtlichen Lebenspartnerschaften und von Kindern mit gleichgeschlechtlichen Eltern immer noch von Diskriminierung geprägt ist, liefert der Familienreport auch Einblicke in die Anzahl gleichgeschlechtlicher Lebenspartnerschaften in Baden-Württemberg. Diese machen in Baden-Württemberg mit rund 6200 im vergangenen Jahr nur einen sehr kleinen Anteil aus. Hingegen gab es 2012 im Südwesten mehr als 2,4 Millionen Ehen zwischen Männern und Frauen sowie 2,2 Millionen Alleinstehende, 330 000 Alleinerziehende und 288 000 verschiedengeschlechtliche nicht eheliche Paare.

Weiterführende Links

Familienreport: Gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften und Familien (PDF)

Sozialministerium: Termine und Bürgerbeteiligung für die Erstellung des Aktionsplans