Sozialministerin Katrin Altpeter will die Kinderrechte in der Landesverfassung verankern: „Wir wollen unsere Kinder stark und selbstbewusst machen, damit sie später zu freien Erwachsenen werden.“
Entsprechende Vorschläge seien schon an die Regierungsfraktionen im Landtag gegangen, eine öffentliche Anhörung sei noch vor der Sommerpause geplant, sagte sie am Donnerstag anlässlich des von ihr ausgerufenen «Jahres der Kinder- und Jugendrechte» in Stuttgart. „Kinder- und Jugendrechte werden bei wichtigen gesellschaftlichen und politischen Entscheidungen nicht immer ausreichend berücksichtigt“, so Altpeter.
In die Landesverfassung sollen nach dem Willen der Landesregierung das Prinzip gewaltfreier Erziehung, Schutz vor Gewalt und Vernachlässigung, angemessene Beteiligung bei der Gestaltung des unmittelbaren Lebensumfelds sowie eine alters- und entwicklungsgemäße Förderung von Kindern und Jugendlichen aufgenommen werden.
Landesregierung stärkt Kinder und Jugendliche
Die Sozialministerin nannte verschiedene Aktivitäten der Landesregierung zur Stärkung der Kinder- und Jugendrechte, darunter die Senkung des Wahlalters bei kommunalen Wahlen auf 16 Jahre, mehr Mitwirkungsmöglichkeiten in der Gemeindeordnung und zwei Regionalkonferenzen zum Thema Kinderrechte im Jahr. Der Kampf gegen Kinderarmut sei ihr ein besonderes Anliegen, vor allem für den geplanten Armuts- und Reichtumsbericht, sagte die Mutter einer Tochter.
Sie wies darauf hin, dass Erwachsene und Kinder ihre Lebensumstände unterschiedlich wahrnehmen. Das beste Beispiel lieferte die elfjährige Lea aus Mannheim, die bei dem Kongress zum «Jahr der Kinder- und Jugendrechte» die Interessen der Kinder vertrat. So könne sie sich in Parks nicht wie Erwachsene an ausgedehnten Blumenrabatten erfreuen, sondern hätte viel lieber mehr Platz zum Rennen und Toben. Auch freier Eintritt für alle Parks und Schwimmbäder in Mannheim stehen auf ihrer Wunschliste. Für den achtjährigen Nino, ebenfalls aus der Quadratestadt, sind saubere Spielplätze ein wichtiges Anliegen.
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dpa/lsw