Runder Tisch der Religionen

Minister Lucha würdigt Engagement der Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften zur Bewältigung der Corona-Pandemie

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Austausch der Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften mit der Landesregierung zu aktuellen gesellschaftspolitischen Themen
Integrationsminister Manne Lucha im Gespräch mit Prof. Dr. Locher-Finke, Leiterin der Abteilung „Integration, Europa“ im Sozialministerium
Erstmals seit der Corona-Pandemie auch wieder in Präsenz

Bei der Sitzung des Runden Tischs der Religionen Baden-Württemberg am 19. Juni in Stuttgart trafen sich über 40 Vertreterinnen und Vertreter von Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften mit Vertreterinnen und Vertretern der verschiedenen Ressorts der Landesregierung sowie zivilgesellschaftlicher Einrichtungen und Stiftungen. Sie sprachen über Möglichkeiten, um ihre unterschiedlichen Kompetenzen für den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu nutzen und effektiv zusammenzuarbeiten.

Der Runde Tisch der Religionen Baden-Württemberg hat sich am 19. Juni in Stuttgart erstmals seit der Pandemie wieder in Präsenz im StadtPalais – Museum für Stuttgart unter Vorsitz von Integrationsminister Manne Lucha getroffen. Mehr als 40 Vertreterinnen und Vertreter von Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften, Vertreterinnen und Vertretern der verschiedenen Ressorts der Landesregierung sowie zivilgesellschaftlicher Einrichtungen und Stiftungen nahmen an der Veranstaltung teil.

Religionsgemeinschaften leisten Hilfe in Krisensituationen

„Kirchen und Religionsgemeinschaften verfügen über Kompetenzen, die auch heute unverzichtbar sind – gerade in Krisensituationen“, betonte Minister Lucha. Er würdigte das Engagement der religiösen und weltanschaulichen Gemeinschaften zur Bewältigung der Corona-Pandemie sowie in vielen weiteren Krisensituationen. Der Minister nannte die Kontaktbeschränkungen während der Pandemie als Beispiel für die drastischen gesellschaftlichen Auswirkungen einer Krise: „Krisen stellen bewährte Strukturen und soziale Muster in Frage. In diesen Situationen wächst das Bedürfnis nach Halt und Orientierung.“ Religionen hätten im Laufe ihrer Geschichte vielfältige und wirksame Mechanismen zum Umgang und zur Bewältigung von Krisen entwickelt. Minister Lucha betonte, dass die Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften in Baden-Württemberg diese Kompetenzen zum Wohl der gesamten Gesellschaft einbringen. „Hierfür gebührt ihnen ein ausdrücklicher Dank“, sagte Lucha.

Wertvoller Austausch mit eindrücklichen Berichten

Frau Dr. Yasemin El Menouar, Expertin für Religion, Werte und Gesellschaft bei der Bertelsmann Stiftung, stellte per Videoschalte eine Studie mit dem Thema „Religion als Ressource der Krisenbewältigung“ am Beispiel der Corona-Pandemie vor. Dr. El Menouar betonte, wie wichtig es sei, dass verschiedene gesellschaftliche „Krisenbewältigungssysteme“ bei der Überwindung von Krisen zusammenwirken. Religionsgemeinschaften brächten dabei – neben Wissenschaft, Politik und weiteren gesellschaftlichen Kräften – spezifische Ressourcen und Kompetenzen ein, um Krisen wirksam zu bewältigen.

Die Teilnehmenden diskutierten darüber, wie ihre unterschiedlichen Kompetenzen für den gesellschaftlichen Zusammenhalt genutzt werden und effektiv ineinandergreifen können. Ein Beispiel dafür sei das Engagement der Israelitischen Religionsgemeinschaften Baden und Württemberg zugunsten von Geflüchteten aus der Ukraine gewesen. Viele Mitglieder der Israelitischen Religionsgemeinschaften verfügten über Kontakte und über Sprachkenntnisse, die hilfreich seien, um Menschen aus der Ukraine in Baden-Württemberg zu begrüßen und zu unterstützen.

Vertreterinnen und Vertreter der Alevitischen Gemeinde sowie der islamischen Gemeinschaften stellten das Engagement ihrer Religionsgemeinschaften nach dem Erdbeben in der Türkei und in Syrien im Februar 2023 vor. Kurzfristig stellten die Religionsgemeinschaften an vielen Orten in Baden-Württemberg Spenden- und Unterstützungsmaßnahmen auf die Beine. Sie nutzten dabei ihre vielfältigen Kontakte in die Erdbebenregion, um den Betroffenen schnell und unbürokratisch Hilfe zukommen zu lassen.

Hintergrundinformationen

Der Runde Tisch der Religionen Baden-Württemberg wurde 2017 durch Sozial- und Integrationsminister Manne Lucha ins Leben gerufen. In bislang fünf Sitzungen diskutierten Vertreterinnen und Vertreter der Kirchen, Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften zu aktuellen gesellschaftspolitischen Themen. Der Runde Tisch der Religionen ermöglicht einen Austausch der Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften mit der Landesregierung mit dem Ziel, das Zusammenleben und den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Baden-Württemberg zu stärken.

Runder Tisch der Religionen Baden-Württemberg