Sozialministerin Katrin Altpeter stellt 1,2 Mio. Euro für den Aufbau eines flächendeckenden Netzes an Krebsberatungsstellen in Baden-Württemberg zur Verfügung. Bis Ende 2016 soll die Zahl der ambulanten psychosozialen Krebsberatungsstellen von bislang acht auf zwölf erhöht werden, teilte die Ministerin am Freitag (30. Oktober) in Stuttgart mit. „Mit dem Ausbau von Krebsberatungsstellen schließen wir in Baden-Württemberg eine wichtige Lücke in der Versorgung von Krebspatienten.
Immer mehr Menschen leben heute mit Krebs. Diese Krankheit hat aber nicht nur körperliche Auswirkungen, sondern bedeutet für die Patienten und auch für ihre Angehörigen eine große seelische Belastung. Deshalb ist es wichtig, dass sie die Hilfeangebote der Krebsberatungsstellen nutzen können“, so die Ministerin.
Derzeit gibt es in Baden-Württemberg vier von der Deutschen Krebshilfe im Rahmen eines Modellprojekts bis Ende 2016 geförderte Krebsberatungsstellen sowie vier von der Deutschen Krebshilfe unabhängige Stellen, die sich vor allem über Spenden und Zuschüsse von Landkreisen und Kommunen finanzieren. Da Leistungen der Krebsberatungsstellen aufgrund einer fehlenden gesetzlichen Grundlage bislang nicht mit den Krankenkassen abgerechnet werden können, war der Erhalt der bestehenden bzw. der Aufbau weiterer Beratungsstellen zuletzt nicht sichergestellt.
Wie werden die 1,2 Mio. Euro Landesförderung eingesetzt?
Von den von Ministerin Altpeter jetzt zur Verfügung gestellten 1,2 Mio. Euro fließen rund 350.000 Euro in bereits bestehende Beratungsstellen in Schwäbisch Hall, Mutlangen und Heidelberg sowie in Karlsruhe. Mit 850.000 Euro werden neue Krebsberatungsstellen in Heilbronn, Pforzheim, Ravensburg, Sigmaringen und Ulm aufgebaut und beim baden-württembergischen Krebsverband wird zudem eine Koordinierungsstelle eingerichtet, die den Ausbau der Krebsberatungsstellen koordinieren und die Einhaltung einheitlicher Qualitätsstandards sicherstellen soll.
Was sind Krebsberatungsstellen?
Krebsberatungsstellen dienen Krebspatienten und deren Angehörigen als niedrigschwellige ambulante Anlaufstelle bei psychosozialen Belastungen. Schwerpunkt der Beratung können sowohl soziale und sozialrechtliche Probleme aber auch psychische Belastungen und Krisen im Zusammenhang mit der Krebserkrankung oder der medizinischen Behandlung sein. Krebsberatungsstellen sind zwischen stationärer Behandlung und ambulanter Nachsorge angesiedelt und erfüllen für die Patienten auch eine wichtige Lotsenfunktion, indem sie psychosoziale und psychoonkologische Hilfen vor Ort vermitteln. Dazu kooperieren sie eng mit behandelnden Ärzten, niedergelassenen Psychotherapeuten, Selbsthilfeorganisationen sowie anderen Beratungseinrichtungen und Fachinstitutionen.