Das Land Baden-Württemberg und die Kommunalen Landesverbände haben die sechste Kooperationsvereinbarung zum Ausbau des Landesnetzwerks Bürgerschaftliches Engagement unterzeichnet.
„Bürgerschaftliches Engagement stiftet Zusammenhalt und Solidarität und fördert das Verständnis für unsere Demokratie. Gerade in diesen herausfordernden Zeiten zeigt sich deutlich, welch enormes Potenzial an Engagement bei den Bürgerinnen und Bürgern in unseren Städten und Gemeinden vorhanden ist“, erklärte Sozial- und Integrationsminister Manne Lucha gemeinsam mit den Präsidenten der Kommunalen Landesverbände anlässlich der Unterzeichnung der sechsten Kooperationsvereinbarung zum Ausbau des Landesnetzwerks Bürgerschaftliches Engagement.
„Engagement muss durch gute Rahmenbedingungen unterstützt und gefördert werden, das ist unsere gemeinsame politische Aufgabe“, erläuterten der Sozialminister und die Präsidenten von Städte-, Gemeinde- und Landkreistag.
Auf Strukturen des Landesnetzwerks aufbauen
Sie zogen dabei eine positive Bilanz der bereits seit 25 Jahren bestehenden engen Zusammenarbeit zwischen Land und Kommunalen Landesverbänden und stellten die künftigen Arbeitsschwerpunkte vor. Ein besonderer Fokus liege in der Weiterentwicklung der Engagementstrategie Baden-Württemberg. Diese sieht vor, durch Bürgerschaftliches Engagement den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken und die Demokratie zu fördern. Mit der neuen Vereinbarung werde die Grundlage dafür geschaffen, die erfolgreiche Kooperation von Land und Kommunen fortzuführen.
„In den zurückliegenden Jahren hat sich dank der guten Zusammenarbeit zwischen Land und Kommunen ein bundesweit als vorbildhaft anerkanntes Landesnetzwerk entwickelt“, sagte Lucha. „Mit 126 Städten, 35 Landkreisen und 208 Gemeinden in den kommunalen Netzwerken verfügen wir über ein solides Fundament für die Unterstützung und weitere Entwicklung vielfältiger Formen des Engagements für alle Alters- und Bevölkerungsgruppen“, so Lucha weiter. Gleichzeitig rief der Minister alle weiteren Kommunen und Kreise im Land auf, sich den Netzwerken ebenfalls anzuschließen und von dem landesweiten Austausch und der vom Land geförderten Fachberatung der kommunalen Netzwerke im Bereich des bürgerschaftlichen Engagements zu profitieren.
Es zeige sich, dass es in Baden-Württemberg beim Bürgerschaftlichen Engagement tragfähige Strukturen gebe, auf die wir aufbauen und die wir ausbauen können, sobald es notwendig ist, so Lucha. „In vielen Städten und Gemeinden in Baden-Württemberg wurden in nur wenigen Tagen nach Beginn der durch die Corona-Pandemie gebotenen Einschränkungen neue und passgenaue Netzwerke, Strukturen und Einzelhilfen geschaffen“, lobte der Sozialminister.
Stimmen zur Unterzeichnung
„Städte wandeln sich und damit auch das bürgerschaftliche Engagement. Bürgerschaftliches Engagement als gemeinsame Stadtgestaltung und gemeinsam getragene Verantwortung ist die Voraussetzung die aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen zu bewältigen: Nachbarschaftshilfe in Corona-Zeiten, Demokratie stärken, Extremismus vorbauen oder Klimaschutz konkretisieren - all das geht nur mit dem Engagement Vieler auf Basis eines gemeinsamen Verständnisses. Wir unterstützen unsere Mitgliedsstädte im StädteNetzWerk bei den vielfältigen Veränderungsprozessen der Gegenwart und der Zukunft, damit die Menschen ihr direktes Umfeld im Quartier selbst gestalten können“, unterstrich der Präsident des Städtetages, Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz.
„Bürgerschaftliches Engagement ist insbesondere im ländlichen Raum die tragfähige Säule des gesellschaftlichen Lebens. Um dauerhaft und verlässlich den Zusammenhalt vor Ort zu stärken, muss man die Bedürfnisse der Menschen ernst nehmen und auf Projekte setzen, die die Gesellschaft selbst entwickelt und trägt. Das Gemeindenetzwerk Bürgerschaftliches Engagement begleitet und unterstützt Kommunen nun schon seit vielen Jahren durch kompetente Fachberatung und untermauert durch sozialwissenschaftliche Begleitung. Wir begrüßen deshalb diese mittlerweile 6. Kooperationsvereinbarung und sind überzeugt, dass sie genau der richtige Weg ist, um Ideen vor Ort zu unterstützen, bestehende Strukturen nachhaltig zu festigen und stetig weiter zu entwickeln“, so der Präsident des Gemeindetages, Roger Kehle.
„Freiwillig Engagierte sind ein Zeichen lebendiger Demokratie. Sie machen unsere Gesellschaft lebenswert, indem sie eine Atmosphäre von Verbundenheit, Zugehörigkeit und Heimat schaffen. Umso wichtiger ist es, dass auch in Zukunft bürgerschaftliches Engagement vor Ort strukturiert unterstützt und gefördert wird. Wie wichtig tragfähige Engagement- und Ehrenamtsstrukturen sind, zeigt aktuell die Corona-Krise“, betont Landrat Joachim Walter, Präsident des Landkreistags Baden-Württemberg.