Regionale Beteiligungsworkshops

Aktionsplan „Für Akzeptanz und gleiche Rechte“

Berechne Lesezeit
  • Teilen

Auf dem letzten von vier Beteiligungsworkshops diskutierten interessierte und Betroffene über Diskriminierungserfahrungen im Alltag. „Mit dem Aktionsplan will die Landesregierung nach wie vor bestehende Diskriminierungen gegenüber nicht-heterosexuellen Menschen abbauen“, erklärte Sozialministerin Altpeter.

Mit der Durchführung des letzten von insgesamt vier regionalen Beteiligungsworkshops ist die Arbeit am Aktionsplan „Für Akzeptanz und gleiche Rechte in Baden-Württemberg“ am Samstag (8. Februar) in Mannheim einen großen Schritt vorangekommen. Wie zuvor in Stuttgart (20. November 2013), Ulm (17. Januar 2014) und Freiburg (23. Januar 2014) nutzen lesbische, schwule, bisexuelle, transsexuelle, transgender, intersexuelle und queere Menschen (LSBTTIQ) aus der ganzen Region die Gelegenheit, auf der gut besuchten Veranstaltung in einer offenen Atmosphäre über ihre Diskriminierungserfahrungen in Schule, Freizeit und Arbeitswelt zu berichten.

Gemeinsam mit Sozialministerin Katrin Altpeter, Vertreterinnen und Vertretern verschiedener Ministerien, Kommunen, Verbänden, Vereinen und interessierten Bürgerinnen und Bürgern diskutierten sie anschließend über Maßnahmen, wie Diskriminierungen abgebaut werden können. Die Ergebnisse der Beteiligungsworkshops fließen in die weitere Arbeit am Aktionsplan der Landesregierung ein, der noch in diesem Jahr vom Kabinett beschlossen und umgesetzt werden soll.

„Mit dem Aktionsplan will die Landesregierung nach wie vor bestehende Diskriminierungen gegenüber nicht-heterosexuellen Menschen abbauen und Baden-Württemberg zu einem Vorreiter für Offenheit und Vielfalt machen“, erklärte Sozialministerin Altpeter im Mannheimer Schloss.

Wie notwendig ein solcher Aktionsplan ist, habe sich nicht zuletzt in der jüngst geführten Debatte um die Bildungspläne der Landesregierung gezeigt, so die Ministerin. „Ich bin überzeugt: Letztlich profitierten alle Bürgerinnen und Bürger von einer diskriminierungs- und angstfreien Gesellschaft. Daher brauchen wir einen breiten gesellschaftlichen Konsens, damit sexuelle Vielfalt und unterschiedliche geschlechtliche Identität akzeptiert werden. Diesen schaffen wir mit dem Aktionsplan.“

Parallel zu den Beteiligungsworkshops findet seit dem 20. November 2013 noch bis Ende Februar 2014 eine anonyme Onlinebefragung zur Lebenssituation von LSBTTIQ-Menschen in Baden-Württemberg statt. Neben Fragen zur sexuellen und geschlechtlichen Identität werden beispielsweise Erfahrungen von Jugendlichen in Regenbogenfamilien, in der Schule, bei der Arbeit oder mit der Polizei erfasst. Die Ergebnisse dieser Onlinebefragung fließen ebenfalls in die Erstellung des Aktionsplans ein. Bereits Ende 2013 war ein im Auftrag des Sozialministeriums erstellter Familienreport zu dem Schluss gekommen, dass gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften und Familien nach wie vor Diskriminierungen ausgesetzt sind und dass insbesondere Schulkinder unter Diskriminierungserfahrungen leiden.

Altpeter: „Mein Ziel ist eine Gesellschaft, in der gleichgeschlechtliche Eltern ebenso als Eltern akzeptiert werden wie verschiedengeschlechtliche Eltern. Ich arbeite dafür, dass Eltern von schwulen oder lesbischen Kindern sich keine Sorgen mehr darum machen müssen, dass ihre Kinder angepöbelt werden könnten, nur weil sie mit ihrem Freund oder ihrer Freundin in der Stadt Händchen halten. Ich will in einer Gesellschaft leben, die jungen Transmenschen mit Verständnis und Respekt gegenüber tritt und sie nicht ausgrenzt.“

Aktionsplan Akzeptanz und gleiche Rechte