In Baden-Württemberg leiden schätzungsweise rund 150.000 Kinder unter 15 Jahren darunter, dass ein oder beide Elternteile suchtkrank sind. Kinder, die in einer Familie mit Suchtproblemen aufwachsen, sind besonderen Belastungen ausgesetzt. Oftmals dominieren Scham und das Gefühl, alleine gelassen zu sein, die Kindheit. Diese Kinder hätten ein deutlich höheres Risiko, oft schon früh in der Jugend selbst eine Suchterkrankung zu entwickeln, erklärte Sozialministerin Katrin Altpeter in Stuttgart anlässlich der bundesweiten Aktionswoche für Kinder suchtkranker Eltern.
„Wir dürfen diese Kinder nicht alleine lassen“ fordert die Ministerin. „Wir müssen sie in ihren Kompetenzen stärken und ihnen zeigen, wie ein Leben ohne Sucht aussehen kann.“ Hierzu gebe es bereits eine ganze Reihe von Hilfen speziell für Kinder aus suchtbelasteten Familien. „Um den Kindern zu helfen und sie zu schützen ist es besonders wichtig, dass Suchthilfe sowie Jugend- und Familienhilfe vor Ort gut zusammenarbeiten und einen engen Austausch pflegen“ erklärte die Ministerin. Das Wohl des Kindes müsse dabei oberste Richtschnur für das Handeln aller Institutionen sein.
Die Chancengleichheit für Kinder beginne beim Schutz ihrer gesunden Entwicklung, so Altpeter. Das Land setze sich deshalb dafür ein, dass die Stadt- und Landkreise Netzwerke zum Schutz von Kindern aufbauen und fortentwickeln. In diesen Netzwerken sollte immer auch die Hilfe für Kinder von suchtkranken Eltern ein Thema sein.
Quelle:
Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren Baden-Württemberg