Sich in der eigenen Freizeit in die Gesellschaft einbringen und anderen helfen – in keinem anderen Bundesland ist das den Menschen so wichtig wie in Baden-Württemberg. Mehr als 40 Prozent der Bürgerinnen und Bürger im Südwesten engagieren sich ehrenamtlich. Sich angesichts dieser Zahlen beruhigt zurückzulehnen ist jedoch nicht im Interesse von Sozialministerin Katrin Altpeter. „Wir können noch einiges tun, um die Rahmenbedingungen für ehrenamtliches Engagement in unserem Land zu verbessern“, ist sich die Ministerin sicher. Am Montagabend diskutierte sie in Waldkirch mit über 100 Ehrenamtlichen darüber, wie dies gelingen kann.
Altpeter: „Jeder Mensch bringt unterschiedliche Voraussetzungen und Möglichkeiten mit, um sich in unserer Gesellschaft zu engagieren. Ich sehe meine Aufgabe darin, diejenigen, die sich einbringen wollen, dabei so gut es geht zu unterstützen. Nur wenn man weiß, wo es etwas zu verbessern gibt, kann man Hindernisse auch aus dem Weg räumen.“
Seit dem Beginn ihrer Amtszeit kommt die Ministerin deshalb regelmäßig mit Ehrenamtlichen zusammen und diskutiert mit ihnen über die Weiterentwicklung des bürgerschaftlichen Engagements in Baden-Württemberg. Dafür wurde eigens die neue Veranstaltungsreihe „Im Gespräch“ eingerichtet, die in verschiedenen Regionen stattfindet und in Kooperation mit dortigen Partnern erfolgt.
Ein Schwerpunkt des Abends in Waldkirch lag auf der sozialen Verantwortung von Unternehmen. Altpeter: „Bei jedem „Gespräch“ wollen wir gezielt regionale Herausforderungen für das Ehrenamt thematisieren. Hier in der Region beschäftigen sich neben der Sick AG auch viele andere Arbeitgeber mit der Frage, wie Firmen sich stärker selbst gesellschaftlich engagieren können und wie sie ihre Mitarbeiter bei deren Engagement unterstützen können. Diesen Prozess wollen wir unterstützen“.
Die Ministerin wies darauf hin, dass soziale Verantwortung von Unternehmen sich nicht auf das Angebot von flexiblen Arbeitszeitmodellen und Familienfreundlichkeit beschränken dürfe. Sie appellierte an die Arbeitgeber, auch im Bereich des ehrenamtlichen Engagements Verantwortung zu übernehmen. „In Zeiten des demographischen Wandels und des Fachkräftemangels ist die Bereitschaft eines Unternehmens, auch soziale Verantwortung zu übernehmen, ein wichtiges Kriterium im Wettstreit um die besten Köpfe“, sagte sie. „Stehen Unternehmen zu dieser Verantwortung, dann profitieren sie ebenso wie die Menschen vor Ort.“