Sozialministerin Katrin Altpeter hat der Gebärdensprachschule Heidelberg zu ihrem zehnjährigen Bestehen gratuliert. „Durch Ihre erfolgreiche Arbeit bauen Sie eine Kommunikationsbrücke zwischen der hörenden und der tauben Welt. Sie haben vielen der 37.000 gehörlosen und hörgeschädigten Menschen in Baden-Württemberg gesellschaftliche Teilhabe ermöglicht und gezeigt, dass sie alles andere als sprachlos sind“, sagte die Ministerin auf der Jubiläumsfeier.
Der Bedarf an Menschen, die die Gebärdensprache beherrschen werde in den nächsten Jahren steigen, da die UN-Behindertenrechtskonvention Barrierefreiheit auch in der Kommunikation verlange. „Gehörlosen muss die vollständige Teilhabe an der Gesellschaft möglich sein. Das bedeutet, mehr Informationen in die Gebärdensprache zu übersetzen. Wir werden deshalb vermehrt auf Fachkräfte angewiesen sein, die gebärden können“, erklärte die Ministerin. Sie zeigte sich erfreut, dass bereits heute 95 Prozent der Kursteilnehmerinnen und Kursteilnehmer in Heidelberg Hörende sind.
Die Inklusion von Menschen mit Behinderungen entsprechend der UN-Behindertenrechtskonvention ist Ministerin Altpeter zufolge ein vorrangiges Ziel der Landesregierung. „Inklusion bedeutet, dass Menschen mit Behinderung in den gleichen Betrieben arbeiten wie Menschen ohne Behinderung, dass behinderte und nicht behinderte Kinder dieselben Kindergärten und Schulen besuchen und dass Menschen mit und Menschen ohne Behinderung im selben Wohnhaus als ganz normale Nachbarn nebeneinander leben“, so die Ministerin. Die Möglichkeit, miteinander zu kommunizieren, sei dafür unabdingbar. Sie rief deshalb dazu auf, die Gebärdensprache in der Bevölkerung noch stärker zu verbreiten und noch mehr Menschen dafür zu interessieren, die Sprache zu lernen.