Sozialministerin Katrin Altpeter hat an die Kranken- und Pflegekassen sowie an die Kommunalen Landesverbände im Land appelliert, das Angebot an Pflegestützpunkten in Baden-Württemberg deutlich auszubauen.
Die Ministerin greift damit eine Empfehlung einer im Auftrag des Sozialministeriums durchgeführten Evaluation durch das Kuratorium Deutsche Altershilfe Köln auf. „Pflegestützpunkte sind eine zentrale Anlaufstelle für Menschen aller Altersgruppen, die entweder selbst pflegebedürftig sind oder die pflegebedürftige Angehörige haben. Sie helfen schnell, unbürokratisch, qualifiziert, kostenlos und – was besonders wichtig ist – sie sind unabhängig und beraten neutral. Da die Zahl älterer Menschen auch bei uns immer mehr zunimmt, brauchen wir einen flächendeckenden Ausbau der Pflegestützpunkte, damit die Bevölkerung überall im Land die Angebote in Anspruch nehmen kann – unabhängig von ihrem Wohnort“, erklärte die Ministerin. Sie wies darauf hin, dass die Einrichtung und Finanzierung der Pflegestützpunkte in der Verantwortung der Kranken- und Pflegekassen sowie der Kommunalen Landesverbände liegt.
Zurzeit bieten 48 Pflegestützpunkte in 42 Stadt- und Landkreisen Ratsuchenden eine Beratung über Pflegemöglichkeiten, aber auch über Präventionsangebote wie geriatrische Reha-Maßnahmen oder technische Assistenzsysteme an. Lediglich im Neckar-Odenwald-Kreis und im Landkreis Biberach gibt es keine Pflegestützpunkte. „Die Pflegestützpunkte sind inzwischen sehr gut in die Versorgungslandschaft vor Ort eingebunden und haben eine feste Rolle in der baden-württembergischen Beratungsinfrastruktur. Sie sind ein echtes Erfolgsmodell und es wäre bedauerlich, wenn man auf dieser guten Basis nicht weiter aufbauen würde“, erklärte Ministerin Altpeter.
Zu diesem Schluss kommt auch der Evaluationsbericht des Kuratoriums Deutsche Altershilfe in Köln. Demnach gab es allein in der zweiten Jahreshälfte 2012 40.000 Kontaktaufnahmen an den Pflegestützpunkten. Die Fragen, mit denen sich die Ratsuchenden an die Pflegestützpunkte gewandt haben, reichten von ambulanten Betreuungs- und Pflegeleistungen und stationären Hilfsangeboten über Leistungen der Pflegeversicherung, Finanzierung, Demenz, Wohnen und Betreuungsrecht bis hin zu Entlastungsangeboten für pflegende Angehörige.
Wie die Pflegestützpunkte in Baden-Württemberg weiterentwickelt werden, wird derzeit auch intensiv in der Landesarbeitsgemeinschaft Pflegestützpunkte diskutiert. In der Landesarbeitsgemeinschaft sind mit den Landesverbänden der Pflege- und Krankenkassen und den Kommunalen Landesverbänden alle Hauptakteure im Bereich Pflegestützpunkte zusammengeschlossen. Ministerin Altpeter kündigte ein Spitzengespräch mit den Verantwortlichen der Kranken- und Pflegekassen sowie der Kommunalen Landesverbände an, auf dem sie auf den Ausbau der Pflegestützpunkte drängen wird.
Altpeter: „Dass die Verantwortlichen sich die Weiterentwicklung der Pflegestützpunkte auf die Agenda geschrieben haben, stimmt mich zuversichtlich. Ich hoffe, dass sie eine Lösung finden werden, die allen Menschen in unserem Land ermöglicht, die Angebote der Pflegestützpunkte nutzen zu können – unabhängig davon, wo sie wohnen.“