Frauen

Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen

Sozialministerin Katrin Altpeter will die Hilfe- und Unterstützungsangebote für Frauen, die Opfer häuslicher Gewalt sind, verbessern. Im Vorfeld des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen am 25. November kündigte sie einen Landesaktionsplan gegen Gewalt an Frauen an, den ihr Ministerium zusammen mit Verbänden und Organisationen erarbeitet. Die Auftaktveranstaltung findet am 5. Dezember im Sozialministerium statt. Dabei soll das bestehende Angebot von Beratungsstellen und Frauen- und Kindeschutzhäusern in Baden-Württemberg untersucht werden. „Wir werden prüfen, ob wir den betroffenen Frauen und Kindern mit den bestehenden Hilfs- und Unterstützungsangeboten ausreichend Schutz bieten oder ob wir etwas verbessern müssen“, erklärte Altpeter. Ihr Ziel sei es, dass jede von häuslicher Gewalt betroffene Frau genau die Hilfe und Unterstützung findet, die sie benötigt.

Noch immer werden auch in Baden-Württemberg zu viele Frauen und Kinder Opfer häuslicher Gewalt. Im Jahr 2011 suchten 3.586 Frauen und Kinder Zuflucht in einem Frauen- und Kinderschutzhaus. Ministerin Altpeter verwies auf einen aktuellen Bericht der Bundesregierung zur Situation der Frauenhäuser, Fachberatungsstellen und anderer Unterstützungsangebote. Die Studie zeige, dass es insgesamt ein dichtes und ausdifferenziertes Netz an Unterstützungseinrichtungen gebe. Auch habe sich die gesellschaftliche und rechtliche Situation für die Opfer von häuslicher Gewalt in den letzten Jahren verbessert – etwa durch die Einführung der so genannten Platzverweise durch die Polizei, durch die misshandelte Frauen und ihre Kinder in der gemeinsam mit dem Täter genutzten Wohnung bleiben und der Mann ausziehen muss. Im Jahr 2011 wurden von der Polizei in Baden-Württemberg 2.577 Platzverweise ausgesprochen.

Dennoch mache der Bericht deutlich, dass das Hilfesystem verbessert werden muss. Neben der niedrigschwelligen Unterstützung in akuten Notsituationen gehe es darum, den Frauen Wege aus der Gewalt aufzuzeigen und sie zu ermutigen, sich Informationen und Unterstützung zu holen. „Mit dem Landesaktionsplan schaffen wir in Baden-Württemberg die Voraussetzungen dafür, dass jede Frau tatsächlich die Hilfe findet, die sie in ihrer persönlichen Notlage braucht“, fasste Altpeter zusammen.

Der Internationale Gedenktag „Gegen Gewalt an Frauen“ geht zurück auf den Todestag der drei Schwestern Mirabal, die am 25. November 1960 in der Dominikanischen Republik vom militärischen Geheimdienst nach monatelanger Folter ermordet wurden. Der Mut der Mirabal-Schwestern bei ihrem Kampf gegen den Diktator Trujillo gilt inzwischen weltweit als Symbol für den Kampf gegen Gewalt an Frauen. Seit 1999 ist der 25. November auch von den Vereinten Nationen als offizieller internationaler Gedenktag anerkannt.

Auf der Homepage des Sozialministeriums Baden-Württemberg stehen zum Thema „Hilfe und Beratung“ unter www.sozialministerium-bw.de/de/Hilfe_und_Beratung/170863.html Informationen auch zum Download zur Verfügung. Eine Übersicht zu den Einrichtungen für von häuslicher und sexualisierter Gewalt betroffener Frauen und Mädchen in Baden-Württemberg ist unter: www.sozialministerium-bw.de/fm7/1442/%DCbersicht_BW_Einrichtungen_gegen_Gewalt_Stand_Feb-2012.pdf abrufbar.

Der „Bericht der Bundesregierung zur Situation der Frauenhäuser, Fachberatungsstellen und anderer Unterstützungsangebote für gewaltbetroffene Frauen und deren Kinder“ ist als Download auf der Homepage des Bundesministeriums für Familie, Frauen, Senioren und Jugend abrufbar unter www.bmfsfj.de/BMFSFJ/Service/Publikationen/publikationsliste,did=190482.html