Die Europäische Impfwoche, die von der Weltgesundheitsorganisation ausgerufen wird, macht jedes Jahr Ende April auf die Bedeutung von Impfungen zum Schutz vor Infektionskrankheiten aufmerksam. Von 27. April bis 3.Mai steht in diesem Jahr die Notwendigkeit einer gleichmäßig hohen Durchimpfung der Bevölkerung im Mittelpunkt der Europäischen Impfwoche. Damit können Krankheitsausbrüche jetzt und auch in Zukunft vermieden werden.
In Baden-Württemberg sind weiterhin Teile der Bevölkerung nicht ausreichend entsprechend der aktuellen Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) geimpft. Gesundheitsminister Manne Lucha ruft daher zum Auftakt der Europäischen Impfwoche alle Bürgerinnen und Bürger im Land eindringlich dazu auf, den eigenen Impfschutz nicht zu vernachlässigen: „Bitte lassen Sie Ihren Impfstatus und den Ihrer Kinder überprüfen. Nur so können wir gemeinsam verhindern, dass Infektionskrankheiten wieder verstärkt auftreten. Hohe Impfquoten sind entscheidend, um sich selbst und andere zu schützen – gerade auch diejenigen, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können.“
Weniger als jeder Fünfte in Baden-Württemberg vollständig gegen FSME geimpft
Schutzimpfungen gehören zu den wirksamsten Maßnahmen der Medizin, um Krankheiten zu verhindern. Ein Impfschutz gegen die von der STIKO empfohlenen Erkrankungen ist daher wichtig. Dies gilt beispielsweise auch für die Impfung gegen Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). Diese bietet einen hochwirksamen Schutz vor den schweren Komplikationen einer FSME-Erkrankung wie zum Beispiel Entzündungen des Gehirns und der Hirnhäute. Übertragen werden die Krankheitserreger häufig durch Zecken. Baden-Württemberg gilt als Risikogebiet für das Vorkommen von FSME-Erregern. Entsprechend häufig treten daher in Baden-Württemberg FSME-Erkrankungen auf. Trotzdem ist weniger als jeder Fünfte in Baden-Württemberg vollständig gegen FSME geimpft. Das zeigen Berechnungen, die das Robert Koch-Institut auf Grundlage der Abrechnungsdaten der Kassenärztlichen Vereinigungen erstellt hat.
„Der Sommer steht vor der Tür. Menschen, die in Baden-Württemberg gerne Zeit in der Natur verbringen, sollten die Gelegenheit nutzen und sich vor FSME schützen! Das Angebot wird bislang zu wenig wahrgenommen“, so Minister Lucha. „Eine Erhöhung der Impfquoten ist besonders bei Erwachsenen wichtig, da diese Altersgruppe verstärkt von Erkrankungsfällen und Komplikationen betroffen ist.“
Online-Impfcheck möglich
Wer sich unsicher ist, ob eine Impfung gegen FSME oder andere Infektionskrankheiten wie zum Beispiel Masern für sich oder nahestehende Personen empfohlen ist, kann das online testen. Das Bundesinstitut für öffentliche Gesundheit bietet die Möglichkeit, die individuelle Impfempfehlung über einen Online-Impfcheck zu überprüfen.
Für Kinder und Jugendliche bietet darüber hinaus die Initiative „Mach den Impfcheck“ des Sozialministeriums die Möglichkeit, den Impfstatus für alle empfohlenen Impfungen online zu prüfen.
FSME-Impfquoten in Baden-Württemberg
Die folgende Liste zeigt den Anteil der Bevölkerung in Baden-Württemberg, der im Jahr 2022 vollständig gegen FSME geimpft war. Quelle ist das VacMap des Robert-Koch Instituts.
FSME-Impfquote je Altersgruppe
- 1 – 4 Jahre: 7 Prozent
- 5 – 9 Jahre: 31,3 Prozent
- 10 – 14 Jahre: 34,3 Prozent
- 15 – 17 Jahre: 31,3 Prozent
- 18 – 29 Jahre: 19,6 Prozent
- 30 – 39 Jahre: 15,2 Prozent
- 40 – 49 Jahre: 16,2 Prozent
- 50 – 59 Jahre: 17 Prozent
- 60 – 69 Jahre: 13 Prozent
- 70 – 79 Jahre: 13,3 Prozent
- Über 80 Jahre: 8,5 Prozent
- Gesamt: 17,1 Prozent
Links zu weiterführenden Informationen
VacMap des Robert Koch-Instituts: Dashboard zum Impfgeschehen in Deutschland
impfen-info.de: Informationen des Bundesinstituts für Öffentliche Gesundheit zum Thema Impfen