Rund 36.000 Menschen waren im Januar 2022 in Baden-Württemberg wohnungslos. Fast 10.000 der gezählten Menschen ohne Wohnung waren unter 18 Jahren. Um Betroffenen zu helfen und Wohnungslosigkeit zu verhindern, fördert das Land 21 Projekte mit rund 1,4 Millionen Euro. Eine Liste mit den jeweiligen Fördersummen finden Sie im Anhang der Pressemitteilung.
Rund 36.000 Menschen waren im Januar 2022 in Baden-Württemberg wohnungslos. Das ist das Ergebnis einer Erhebung des Statistischen Bundesamtes zum Stichtag 31. Januar 2022. Die Dunkelziffer liegt vermutlich weit höher, denn es werden nur diejenigen verlässlich erfasst, die in Notunterkünften oder Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe untergebracht sind. Fast 10.000 der gezählten Menschen ohne Wohnung waren unter 18 Jahren (27,6 Prozent). Insbesondere Kinder und Jugendliche können häufig nicht mehr wie gewohnt am gesellschaftlichen Leben teilhaben, wenn ihre Familie wohnungslos wird oder davon bedroht ist. Um Betroffenen zu helfen und Wohnungslosigkeit zu verhindern, fördert das Land 21 Projekte mit rund 1,4 Millionen Euro. Eine Liste mit den jeweiligen Fördersummen finden Sie im Anhang der Pressemitteilung.
„Wohnungslosigkeit trifft Menschen aus der Mitte der Gesellschaft, darunter auch Familien mit Kindern“, sagte Sozial- und Integrationsminister Manne Lucha am Freitag (23. Juni). „Hohe Preise für Wohnen, Lebensmittel und Energie haben die Situation vielfach verschärft. Gerade Kinder und Jugendliche brauchen jedoch Rückzugsorte als Raum zum Lernen und Spielen, damit sie sich körperlich und seelisch gesund entwickeln können.“
Wohnungslosigkeit führt oft zu einer Abwärtsspirale
Wohnungslosigkeit ist für Familien mit vielen Problemen verknüpft, die oft zu einer Abwärtsspirale führen. Ohne Meldeadresse bekommen sie keine staatlichen Leistungen wie Kinder- oder Elterngeld und weniger Leistungen vom Jobcenter. Damit steht ihnen weniger Geld für die Wohnungssuche beziehungsweise Mietkosten zur Verfügung. Hinzu kommt, dass Betroffene oft kein soziales Umfeld haben, das ihnen unterstützend zur Seite steht. „Die negativen Auswirkungen von Wohnungslosigkeit spüren Kinder oft noch ihr ganzes Leben. Die Förderung des Landes ist deshalb wichtig, da sie vielen Betroffenen den ersten Schritt zurück in die Normalität ermöglicht“, sagte Minister Lucha.
Ziel der Projektförderung ist es auch, mithilfe von zielgenauen und einfach zugänglichen Maßnahmen zu gewährleisten, dass es gar nicht erst zur Wohnungslosigkeit von Familien im Land kommt. Falls eine Familie bereits wohnungslos geworden ist, wird sie dabei unterstützt, diese schnell zu überwinden. Mitarbeitende des Projekts „SiBa – Sichere Basis im Ostalbkreis“ organisieren zum Beispiel Lernhilfen und Freizeitangebote für Kinder. Eltern werden dabei unterstützt, sich wirtschaftlich stabil aufzustellen. Mit dem Projekt „WiM - Wohnen ist Menschenrecht“ werden junge Menschen, die von Wohnungslosigkeit bedroht oder betroffen sind, dabei unterstützt, ihre Wohnsituation zu stabilisieren. Beim Projekt „Neustart für wohnungslose Familien“ im Landkreis Tübingen bekommen Familien Schulungen zum Umgang mit Geld, sie werden auf die Anforderungen des freien Wohnungsmarktes vorbereitet und ihnen werden Wohnungen vermittelt.
Übersicht der Projekte mit den jeweiligen Fördersummen der Initiative „Familien in Wohnungslosigkeit“ (PDF)