Soziales

Land fördert Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe in Stuttgart, Ludwigsburg und Karlsruhe mit über 2 Mio. Euro

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Sozialministerin Katrin Altpeter stellt in diesem Jahr rund 2,2 Millionen Euro für die Förderung von Wohnungsloseneinrichtungen zur Verfügung. Das Land unterstützt Baumaßnahmen an sechs Einrichtungen in den Stadt- und Landkreisen Stuttgart, Ludwigsburg und Karlsruhe.

„Wohnungslosigkeit führt oft zu gesellschaftlicher Ausgrenzung und Stigmatisierung der Betroffenen. Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe ermöglichen diesen Menschen den ersten Schritt zurück in ein normales Leben. Deshalb ist es mir besonders wichtig, die Hilfsangebote für diese Menschen in Baden-Württemberg zu fördern“, so die Ministerin.

Altpeter wies darauf hin, dass das Land die freiwillige Förderung von Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe in den letzten Jahren nahezu verdreifacht hat: von zuvor 0,75 Million Euro im Jahr 2011 auf jetzt rund 2,2 Millionen Euro in diesem Jahr. „Obwohl die Wohnungslosenhilfe seit der Verwaltungsreform von 2005 eine kommunale Pflichtaufgabe ist, ist es mir wichtig, die Kommunen und Kreise angesichts der angespannten Wohnungsmärkte und des zunehmenden Hilfebedarfs von Menschen in Wohnungsnotlagen bei dieser Aufgabe nicht allein zu lassen“, sagte sie.

Die Baumaßnahmen im Überblick

  • Stuttgart
    • Für den Ersatzneubau des Wohnheimes für alleinstehende, ehemals wohnungslose Männer in der Nordbahnhofstr. 21 erhalten die Eigenbetriebe leben & wohnen der Landeshauptstadt Stuttgart rund 1,6 Millionen Euro. Der neue Standort ist in der Friedhofsstraße 15 in Stuttgart geplant.
    • Zur Modernisierung und Umsetzung von Brandschutzmaßnahmen des Johannes-Falk-Hauses im Mönchhaldenweg 56 sowie für Umbau- und Modernisierungsmaßnahmen am Haus Wartburg in der Brunnenstraße 49 erhält die Evangelische Gesellschaft Stuttgart (EVA) rund 316.000 Euro.
    • Bereits im Mai wurde der Sozialberatung Stuttgart e. V. aufgrund der besonderen Dringlichkeit der Maßnahme 28.000 Euro für Umbaumaßnahmen der Wohngruppe für Frauen im Wohnprojekt Plettenbergstraße zugewiesen.
  • Ludwigsburg
    • Die Sozialberatung Ludwigsburg erhält für den Kauf, Umbau und die Modernisierung des ambulanten Wohnprojektes in der Unteren Gasse 28 über 62.000 Euro.
  • Karlsruhe
    • Der SozPädal e. V. in Karlsruhe erhält für den Umbau und die Modernisierung seines Wohnprojekts Pfinzstraße 71 mehr als 230.000 Euro. Das Wohnprojekt richtet sich an junge Wohnungslose, Frauen und psychisch kranke Wohnungslose.

Wohnungslosigkeit in Baden-Württemberg

Laut einer von Ministerin Altpeter in Auftrag gegebenen und vor kurzem veröffentlichten Studie zur Wohnungslosigkeit gibt es in Baden-Württemberg ca. 22.800 Personen, die von Städten und Gemeinden ordnungsrechtlich untergebracht sind oder bei den öffentlichen und freien Trägern Hilfe nach den §§ 67 ff. SGB XII in Anspruch nahmen (Stichtag 1. Oktober 2014).

Unter allen volljährigen Wohnungslosen betrug der Anteil der Frauen rund 28 Prozent. Rund jede achte wohnungslose Person (12,8 Prozent) war jünger als 25 Jahre und rund 13,5 Prozent älter als 60 Jahre. Die mit Abstand zahlenmäßig meisten Wohnungslose halten sich mit 3.434 Personen in Stuttgart auf, dahinter liegen die Landkreise Esslingen (1.373) und Ludwigsburg (1.142). Die Studie wurde von der der Gesellschaft für innovative Sozialforschung und Sozialplanung aus Bremen erstellt.

Über das Förderprogramm Wohnungslosenhilfe

Das Förderprogramm Wohnungslosenhilfe 2015 wurde vom Förderausschuss Wohnungslosenhilfe erstellt. Diesem Gremium gehören neben Mitarbeitenden des Sozialministeriums Vertreterinnen und Vertreter der Kommunalen Landesverbände und der Verbände der Freien Wohlfahrtspflege an. Die Abwicklung des Förderverfahrens übernimmt der Kommunalverband für Jugend und Soziales.

Hilfe für wohnungslose Menschen
Gesellschaft für innovative Sozialforschung und Sozialplanung e. V. (GIS)