Gesundheit/Soziales

Land fördert Projekte gegen soziale Folgen von Ernährungsarmut mit rund 800.000 Euro 

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Gemüse in einer Einkaufstasche

Ursprünglich waren Fördermittel in Höhe von 350.000 Euro geplant. Die Menge an Projektanträgen zeigt jedoch den hohen Bedarf im Land. Deshalb wurde die Fördersumme auf 800.000 Euro aufgestockt. Sie wird auf 24 Projekte in 17 Kreisen verteilt.

Das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration hatte im August dieses Jahres einen Aufruf zur Förderung von Maßnahmen zur gesunden Ernährung und sozialen Teilhabe für Alle veröffentlicht. Die Resonanz war enorm. Ziel der Förderung ist es, analog zum Fokus des veröffentlichten GesellschaftsReports „Armut als Ernährungsrisiko in Baden-Württemberg“ Angebote zu schaffen, zu vermehren und zu stärken, die die soziale Funktion von Ernährung in den Vordergrund rücken. Gleichzeitig soll dabei auch gesunde Ernährung gefördert werden.

„Die Teuerung der Lebensmittelpreise in den letzten eineinhalb Jahren, die vor allem auf den brutalen russischen Angriffskrieg auf die Ukraine zurückzuführen ist, stellt Menschen mit geringen finanziellen Möglichkeiten vor immense Herausforderungen. Die Projekte können an vielen Stellen im Land einen Beitrag dazu leisten, die Not etwas zu lindern. Armut führt viel zu oft zu Ausgrenzung und Einsamkeit. Mit den Projekten erhalten Menschen mit Armutserfahrung die Möglichkeit, gemeinsam zu essen, zu kochen und etwas über Möglichkeiten einer gesunden Ernährung zu erfahren“, so Sozialminister Manne Lucha am Donnerstag (21. Dezember) in Stuttgart.

Große Bereitschaft, die sozialen Folgen zu lindern

Ursprünglich war geplant, Fördermittel in Höhe von 350.000 Euro bereit zu stellen. Die Menge an Projektanträgen zeigt jedoch den hohen Bedarf im Land und die große Bereitschaft der Kommunen und der Vereine und Verbände, die sozialen Folgen von Ernährungsarmut zu lindern. Deshalb wurde die Fördersumme auf 800.000 Euro. aufgestockt, sie wird auf 24 Projekte in 17 Kreisen im ganzen Land verteilt.

Ausgewählte Projekte:

  • Familien und Singles aller Generationen, Kulturen und Herkunft treffen sich regelmäßig und kochen gemeinsam ein gesundes, leckeres und abwechslungsreiches Mittagessen. Dazu gibt es weitere Angebote zum Wissen über gesunde Ernährung, günstige Lebensführung und Hilfe zur Selbsthilfe.
  • Kinder und Jugendliche ab 10 Jahren lernen, sich ein schmackhaftes, gesundes und günstiges Frühstück zuzubereiten und essen dieses in der Gemeinschaft. Deren Eltern werden durch Gesundheitskurse zu verschiedenen Themen rund um gesunde Ernährung, Bewegung und Hygiene fortgebildet.
  • Mit einem wöchentlichen kostenlosen Familieneintopf sollen armutsgefährdete Familien erreicht werden. Nachdem sie „angekommen“ sind, sollen sie auch in die Planung der Speisen und deren Produktion einbezogen werden.
  • Es sollen Kochabende und Ernährungsworkshops stattfinden, bei denen ehrenamtliche migrantische Gesundheitslotsinnen und Gesundheitslotsen ihr Wissen weitergeben, gemeinsam gekocht und darüber gesprochen wird. Durch niedrigschwellige Zugänge und partizipative Ansätze soll es ermöglicht werden, Menschen in ihrer Ernährungskompetenz zu stärken und soziale Bindungen zu fördern.
  • In Zusammenarbeit mit Schulen lernen und praktizieren Schülerinnen und Schüler Ernährungsplanung, budgetgerechtes Kochen, soziales Miteinander und gesunde Essgewohnheiten.
  • Bei „Naturfesten“ können Menschen mit „kleinem Geldbeutel“ Natur erleben: Waldbaden, Kräuterwanderung, Pilze und Fallobst sammeln, Gemeinschaftsgärten besuchen etc. Dies wird gekoppelt mit gemeinsamem Essen und Informationsvermittlung zu gesunder Ernährung durch eine Wildkräuterpraktikerin und Ernährungsberaterin.

Übersicht der geförderten Projekte (PDF)