Anlässlich des Internationalen Tages der Familie am 15. Mai hat Sozialminister Manne Lucha die Bedeutung von starken Familien für eine krisenfeste Gesellschaft hervorgehoben. Das Land setzt auf Präventionsnetzwerke gegen Kinderarmut, um von Armut betroffene Familien zu unterstützen.
Sozial- und Integrationsminister Manne Lucha hat anlässlich des Internationalen Tages der Familie am 15. Mai die Bedeutung von starken Familien für eine krisenfeste Gesellschaft hervorgehoben. „So vielfältig wie die Menschen im Land sind auch die Familienformen. Ob traditionelles Modell, Patchwork-Familie, Alleinerziehende, Adoptivfamilie, Pflegefamilie oder Regenbogenfamilie – ohne starke Familien gibt es keine krisenfeste Gesellschaft“, sagte Minister Lucha am Sonntag (14. Mai) in Stuttgart. „In diesem Zusammenhang sollte die Ampel im Bund dringend grünes Licht für die Kindergrundsicherung geben. Sie wird das Antragsverfahren für viele familienbezogene Leistungen vereinfachen und damit Familien entlasten. Im Land setzen wir insbesondere auf unsere Präventionsnetzwerke gegen Kinderarmut, um von Armut betroffene Familien zu unterstützen.“
Gemeinsame Förderstrategie für Familien
Ziel der Familienpolitik in Baden-Württemberg ist es, Familien in ihrer Vielfalt zu stärken und für Rahmenbedingungen zu sorgen, in denen Familien ihr Zusammenleben nach ihren Vorstellungen gestalten können. Familien haben unterschiedliche Voraussetzungen, erleben unterschiedliche Belastungen, haben verschiedene Bedürfnisse und tragen eine große Verantwortung – ganz besonders dann, wenn sie Kinder großziehen. Und trotzdem: Alle Kinder sollten – unabhängig davon, in welche Umstände sie hineingeboren werden – gleiche Chancen haben, gut aufzuwachsen und sich individuell entwickeln zu können.
Das Sozialministerium arbeitet derzeit an der im Koalitionsvertrag vereinbarten Familienförderstrategie. Nach einem Auftaktworkshop im November 2022 werden aktuell mit Vertretungen aus Verbänden, Kommunen und den fachlich betroffenen Ressorts der Landesregierung Vorschläge für konkrete Maßnahmen entwickelt, um mit einer gemeinsamen Strategie Familien zu unterstützen.
Aufbau von Präventionsnetzwerken gegen Kinderarmut
Bei der Bekämpfung und Prävention von Kinderarmut setzt die Landesregierung in erster Linie auf Teilhabeförderung, damit sich materielle Armutsgefährdung im Kindesalter möglichst nicht negativ auf die gesellschaftliche Teilhabe jetzt und im gesamten weiteren Leben auswirkt. Teilhabe von Kindern und Jugendlichen an der Gesellschaft darf nicht vom Geldbeutel der Eltern abhängen. Um die kulturelle, soziale und gesundheitliche Teilhabe zu verbessern, fördert das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration daher verstärkt seit 2018 den Aufbau von Präventionsnetzwerken gegen Kinderarmut. Derzeit gibt es solche Netzwerke an kommunalen Standorten in 22 Kreisen. Für die flächendeckende Ausweitung mit Standorten stehen im Staatshaushaltsplan 2023/24 knapp 4 Millionen Euro zur Verfügung. Bis zum Jahr 2030 sollen solche Netzwerke flächendeckend in allen Stadt- und Landkreisen in Baden-Württemberg etabliert sein.