Das Engagement gegen Diskriminierung, beispielsweise aufgrund der Herkunft, der Religion oder des Geschlechts, ist für das Land von zentraler Bedeutung. Vier Modellprojekte sollen den einfachen Zugang zu einer professionellen Antidiskriminierungsberatung für alle betroffenen Menschen weiter verbessern.
Das Engagement gegen alle Formen von Diskriminierung ist für das Land von zentraler Bedeutung. Daher unterstützt das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration in den kommenden zwei Jahren zusätzlich vier Modellprojekte zur Qualitätssicherung in der Antidiskriminierungsberatung mit insgesamt rund 400.000 Euro. Das teilte Sozial- und Integrationsminister Manne Lucha am Montag (2. Januar) mit. Dies soll den einfachen Zugang zu einer professionellen Antidiskriminierungsberatung für alle von Diskriminierung betroffenen Menschen weiter verbessern. Eine Übersicht der geförderten Projekte und die jeweiligen Summen finden Sie im Anhang der Pressemitteilung. Schon seit 2013 unterstützt das Land den Aufbau und die Tätigkeit von Beratungsstellen gegen Diskriminierung. Insgesamt gibt es in Baden-Württemberg zehn solcher Stellen.
Diskriminierung ist für viele Menschen Realität
„Diskriminierung, beispielsweise aufgrund der Herkunft, der Religion oder des Geschlechts, ist für viele Menschen leider Realität“, sagte Sozial- und Integrationsminister Manne Lucha. „Allein 301 Menschen haben sich im Jahr 2022 an die Antidiskriminierungsstelle des Landes gewandt. Betroffene sollen möglichst unkompliziert Unterstützung bekommen. Baden-Württemberg ist bundesweit Vorreiter beim Aufbau einer flächendeckenden Antidiskriminierungsberatungslandschaft.“
Die nun angelaufenen Modellprojekte zur Qualitätssicherung in der Antidiskriminierungsberatung ergänzen das bestehende Beratungsangebot und bieten den Beratungsstellen fachliche Unterstützung in den vier relevanten Bereichen „juristische Beratung und Datenschutz“, „Austausch und Vernetzung“, „Monitoring und Dokumentation sowie Weiterbildung“ und „Öffentlichkeitsarbeit und Sensibilisierungskampagnen“. Das Modellprojekt im Bereich „juristische Beratung und Datenschutz“ wird mit 110.000 Euro pro Jahr gefördert. Die drei weiteren Modellprojekte werden mit je 30.000 Euro pro Jahr gefördert. Ein weiteres Modellprojekt ist im Zuge der Partnerschafts-Konzeption Baden-Württemberg und Frankreich vorgesehen, um Diskriminierung und Rassismus auch im Austausch mit unseren Nachbarn in Frankreich wirksam begegnen zu können. Die Modellprojekte sind bei zivilgesellschaftlichen Trägern angesiedelt, die alle bereits auch eine lokale Beratungsstelle gegen Diskriminierung betreiben.
Weitere Infos zu den Beratungsstellen gegen Diskriminierung
Aktuell gibt es im Land zehn Beratungsstellen (angesiedelt in Esslingen, Freiburg, Heidelberg, Heilbronn, Karlsruhe, Konstanz, Mannheim, Stuttgart und Tübingen/Reutlingen und eine überregionale Beratungsstelle). Die lokalen Beratungsstellen gegen Diskriminierung werden stets von Land und Kommune gemeinsam finanziert. Land, Kommune und Zivilgesellschaft gehen gemeinsam ein starkes Bündnis gegen Diskriminierungen ein. Die überregionale Beratungsstelle gegen Diskriminierung wurde für alle Menschen eingerichtet, die keinen Zugang zu einer lokalen Beratungsstelle haben. Alle Beratungsstellen in Baden-Württemberg beraten und informieren zu allen Diskriminierungsgründen. Das Netzwerk der Beratungsstellen wird ergänzt durch Beratungssatelliten (angesiedelt in den Landkreisen Freudenstadt, Göppingen und Lörrach), die das Angebot der Beratungsstellen speziell im ländlichen Raum bekannt machen.
Liste der geförderten Projekte (PDF)
Weitere Informationen zu den Beratungsstellen gegen Diskriminierung