Arbeit

Landesprogramm "Gute und sichere Arbeit" kommt gut voran

Das Landesprogramm „Gute und sichere Arbeit“ kommt mit Riesenschritten voran. Das bereits seit Januar laufende Förderprogramm für langzeitarbeitslose Frauen wird nun ergänzt durch Modellprojekte zur Förderung der Teilzeitausbildung für alleinerziehende Mütter. Nach der öffentlichen Ausschreibung wurden acht Projekte ausgewählt, die mehr als 1.500 alleinerziehenden Frauen ohne Berufsausbildung in den nächsten drei Jahren einen neuen beruflichen Anfang ermöglichen sollen. Insgesamt bewilligt das Sozialministerium 5,1 Mio. Euro für diese acht Modellprojekte, die sich mit ihren vielfältigen Angeboten breit über das ganze Land verteilen. Rund 88 Prozent der in Baden-Württemberg lebenden Alleinerziehenden sind Frauen. Sie gehören zu den am Arbeitsmarkt besonders benachteiligten Personengruppen. Viele unter ihnen sind aufgrund ihrer besonderen Lebenssituation ohne berufliche Ausbildung.

Sozialministerin Katrin Altpeter: „Ich freue mich, dass wir so vielen Frauen nun die Möglichkeit bieten können, einen Beruf zu erlernen und ihren Lebensstandard auf diese Weise langfristig zu verbessern.“

Die ausgewählten Projekte leisteten einen wichtigen Beitrag zur Erhöhung der gesellschaftlichen Akzeptanz der Teilzeitausbildung, so die Ministerin. Sie ermöglichten den betroffenen Frauen, berufliche Ausbildung und Familie zu vereinbaren und einen erfolgreichen Abschluss zu erzielen.

Die neuen Projekte zur Teilzeitausbildung für Alleinerziehende im Überblick

Alle Vorhaben beinhalten sozialpädagogische Begleitung und eine intensive Beratung der Teilnehmerinnen zu Berufswahl, Arbeitsvermittlung und Kinderbetreuungsmöglichkeiten. „Als besonders innovativ“ bezeichnete die Ministerin das Projekt „TAFF“ der Aktion Jugendberufshilfe im Ostalbkreis (AJO) e.V. Aalen. Inhalt ist neben der klassischen Berufsorientierung und -vorbereitung der Betroffenen der Aufbau von Kooperationsstrukturen, die Einbeziehung der außerbetrieblichen Ausbildung und die Einbindung Ehrenamtlicher.

Das gemeinsame Projekt „AITA“ des Frauenunternehmens ZORA Stuttgart und der Staufen Arbeits- und Beschäftigungsförderung gGmbH Göppingen, das in den Landkreisen Stuttgart, Göppingen, Ostalbkreis und Heidenheim realisiert werden soll, zielt insbesondere auf die Erprobung der Teilzeitausbildung im Bereich der Altenpflege. Ähnliches hat „DUETT“ des Trägers team training GmbH in Tübingen zum Inhalt, das seine Teilnehmerinnen insbesondere in mit dem IHK-Zertifikat „familienfreundlich“ ausgezeichneten Ausbildungsbetrieben unterbringen möchte.

Die drei Projekte „Artemis“ der Werkstatt Parität, „AQTA“ der Neue Arbeit GmbH sowie „TAFF“ der CJD Bodensee-Oberschwaben haben neben einer intensiven Einzelberatung einen Schwerpunkt gesetzt auf die Ausbildung in sogenannten „genderuntypischen Berufen“.

Alleinerziehende Frauen mit Migrationshintergrund, die oft mit zusätzlichen Benachteiligungen konfrontiert sind, werden insbesondere durch das Projekt „AB jetzt!“ des Vereins IN VIA e.V. Freiburg angesprochen. Dagegen hat sich das Projekt „Amovista“ des Trägers bfz gGmbH die Einrichtung von Bildungs- und Qualifizierungscentern von alleinerziehenden Frauen in den Regionen Main-Tauber, Neckar-Odenwald und Hohenlohe zum Ziel gesetzt.

Altpeter: „Mit allen Projekten werden alleinerziehende Frauen angesprochen und gefördert. Ich bin zuversichtlich, dass es uns so gelingen wird, viele in einen Ausbildungsplatz zu vermitteln und zugleich ihre jeweilige Lebenssituation und somit auch die ihrer Kinder zu verbessern.“

Neue Projektausschreibung für Langzeitarbeitslose gestartet

Die nachhaltige Integration von Langzeitarbeitslosen ist das Ziel eines neuen Förderaufrufs, der heute veröffentlicht wurde. Langzeitarbeitslose profitieren nämlich bislang kaum vom guten Arbeitsmarkt in Baden-Württemberg. Und auch wenn sie Beschäftigung finden, stehen sie oft nach wenigen Monaten schon wieder auf der Straße. Hier setzt das neue Förderkonzept an: Auch nach Aufnahme einer Beschäftigung werden die Projektteilnehmer mit sozialpädagogischen Angeboten individuell unterstützt, um dauerhaft im Arbeitsleben bestehen zu können. Auch die Arbeitgeber können bei auftretenden Problemen beraten werden. Der Förderaufruf ist über die Webseite esf-bw.de zugänglich, Anträge können bis zum 31. Juli 2012 gestellt werden.

Ergänzende Informationen zum Programm „Gute und sichere Arbeit“

Mit dem Programm „Gute und sichere Arbeit“ will das Sozialministerium Baden-Württemberg ein großes Stück voranbringen auf dem Weg zum „Musterland für gute Arbeit“. Menschen, die schon lange arbeitslos sind oder Schwierigkeiten bei der Ausbildung haben, soll die Teilhabe am Erwerbsleben zu fairen Bedingungen ermöglicht werden. Das Programm umfasst fünf Bausteine für unterschiedliche Zielgruppen, die bisher auf der Schattenseite des Arbeitsmarktes stehen. Es soll zur Integration von Arbeitslosen in den ersten Arbeitsmarkt beitragen, spezifische Zielgruppen wie etwa Alleinerziehende, Menschen mit Migrationshintergrund und Jugendliche ohne Schulabschluss fördern und damit zugleich auch helfen, den Fachkräftebedarf zu sichern. Darüber hinaus sieht das Landesprogramm eine modellhafte Unterstützung von Arbeitslosen(beratungs)zentren und Beschäftigungsförderstellen vor.

Für das Programm „Gute und sichere Arbeit“ werden allein im laufenden Jahr mindestens 10 Mio. Euro aus dem Landeshaushalt und aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds des Sozialministeriums eingesetzt. Dazu kommen noch Kofinanzierungsmittel Dritter, so etwa der Bundesagentur für Arbeit.

Quelle:

Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren
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