Sozialministerin Katrin Altpeter hat am heutigen Freitag in Freiburg den Neubau beim Seniorenzentrum Emmi-Seeh-Heim offiziell in Betrieb genommen. Die Ministerin zeigte sich in ihrem Grußwort erfreut über die langjährige Arbeit im Bereich der Altenhilfe des AWO Bezirksverbandes Baden e.V.: „Der Verband setzt sich seit Jahren für die Belange der älteren Menschen ein und ist mit insgesamt über 2000 Plätzen in 27 Pflegeheimen eine etablierte Größe in Baden-Württemberg.“
Mit Blick auf das bereits 1953 eröffnete Heim, das durch den 8,9 Millionen teuren Anbau nun 135 Menschen ein Zuhause bietet, wies die Ministerin auf die Geschichte der Pflege älterer Menschen und deren eindrucksvolle Entwicklung hin. In der Nachkriegszeit seien Unterkünfte für hilfebedürftige Menschen knapp gewesen, kasernenartige Strukturen daher oft charakteristisch. Altpeter hob hervor, dass der AWO Bezirksverband Baden e.V. eine Vorreiterrolle einnahm, als er vor 58 Jahren eine moderne Einrichtung für Pflegebedürftige schuf, die sich deutlich abhob vom hergebrachten Standard bei solchen Pflegeheimen.
Die Veranstaltung nahm die Sozialministerin, selbst gelernte Altenpflegerin und Lehrerin für Pflegeberufe, zugleich zum Anlass, die Belange der pflege- und hilfebedürftigen Menschen in den Vordergrund zu stellen. „Das Heim leistet durch die angeschlossene Seniorenbegegnungsstätte auf vorbildliche Weise einen Beitrag dazu, dass die Bewohner auch in das Gemeindeleben integriert werden. Die Cafeteria hat sich zu einem Treffpunkt für den ganzen Stadtteil entwickelt. Dieses Konzept gefällt mir ausgesprochen gut.“
Die idyllische Lage der Senioreneinrichtung an der Dreisam, nicht weit vom historischen Stadtkern Freiburgs entfernt, bietet den Bewohnern nach den Worten der Sozialministerin die nötige Ruhe und auch die Gelegenheit, sich aktiv am Stadtgeschehen zu beteiligen. Verschiedenste Kurse und Veranstaltungen, wie zum Beispiel Gymnastik, Sprachkurse und Lesekreise geben den Bewohnern außerdem die Möglichkeit, die neu gewonnene Zeit ihren Talenten und Interessen zu widmen.
Die Interessen von Angehörigen der Pflegebedürftigen oder Menschen, die in der Pflege tätig sind, dürften darüber aber nicht vergessen werden. „Das Thema einer guten und modernen pflegerischen Versorgung spielt auch für die breite Öffentlichkeit eine sehr große Rolle“, bemerkte Altpeter in ihrem Grußwort vor circa 160 geladenen Personen. Daher sei beim Thema Pflege auch die Politik verstärkt gefragt.
Die Ministerin wies darauf hin, dass die Anstrengungen zur quantitativen und qualitativen Absicherung einer menschenwürdigen Pflege ganz besonders angesichts der demografischen Entwicklung in Zukunft verstärkt werden müssen. „Wegen des drohenden Personalmangels besteht Handlungsbedarf. Neben der von uns angestoßenen Werbe- und Imagekampagne für Pflegeberufe gehört hierzu auch eine angemessene und leistungsgerechte Bezahlung.“
Quelle:
Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren Baden-Württemberg