Gesellschaftlicher Zusammenhalt

Runder Tisch der Religionen baut auf Dialog für ein friedliches Zusammenleben

In den Religionen sind die Grundwerte wie Freiheit, Gerechtigkeit und Gleichheit, aber auch gegenseitiger Respekt, Gewaltlosigkeit und der Schutz von Lebensräumen bereits verankert. Wichtig ist, dass der Austausch gelingt.

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Minister Manne Lucha sitzt mit dem Teilnehmenden des Runden Tisches der Religionen in einem Besprechungsraum

Das Thema „Die Verantwortung der Religionen für ein friedliches Miteinander in einer Welt in Aufruhr“ stand im Mittelpunkt des Runden Tischs der Religionen, der in dieser Woche unter der Leitung von Sozial- und Integrationsminister Manne Lucha in Stuttgart zusammenkam.

An der sechsten Plenumssitzung nahmen knapp 60 Vertreterinnen und Vertreter von Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften sowie Repräsentantinnen und Repräsentanten verschiedener Landesressorts, zivilgesellschaftlicher Einrichtungen und Stiftungen teil.

Goldene Regeln eines guten Zusammenlebens

In drei Keynotes wurde die Rolle der Religionen für ein friedliches Zusammenleben hervorgehoben. Ein zentraler Konsens war: Damit Miteinander in Frieden gelingt, müssen Menschen die „goldenen Regeln eines guten Zusammenlebens“ selber auch leben. In den Religionen sind die Grundwerte wie Freiheit, Gerechtigkeit und Gleichheit, aber auch gegenseitiger Respekt, Gewaltlosigkeit und der Schutz von Lebensräumen bereits verankert. Um diese Werte im gesellschaftlichen Miteinander konkret werden zu lassen, bieten Gremien wie der Runde Tisch der Religionen einen geschützten Raum, um die Verankerung von Werten und Menschenrechten für ein gerechteres Miteinander gemeinsam zu besprechen. 

Wo dieser Austausch gelingt, entsteht ein gesamtgesellschaftlicher Mehrwert: Religionen werden zu tragenden Säulen einer offenen, demokratischen Gesellschaft – gerade in einer globalen Welt voller Spannungen kann dies eine zusätzliche Orientierung bieten. In diesem Sinne wurden auch interreligiöse Projekte vorgestellt, die sich dem jüdisch-muslimischen Dialog, dem Aufbau gegenseitigen Verständnisses und dem Engagement für eine vielfältige, friedliche Gesellschaft widmen.

Immer wieder Brücken bauen

Auch Sozial- und Integrationsminister Lucha betonte den Stellenwert des Treffens in dieser Hinsicht. „Kaum ein anderes Thema wird so kontrovers diskutiert wie der Nahostkonflikt. Dennoch gelingt es uns immer wieder, Brücken zu bauen und Unterschiede zu überwinden. Dies ist entscheidend, damit sich Konflikte nicht vor Ort fortsetzen.“ Antisemitismus und antimuslimischer Rassismus seien eine ernste Bedrohung für die Demokratie. Lucha: „In Baden-Württemberg ist kein Platz für menschenverachtende Ideologien; hier gilt eine Null-Toleranz-Politik. Persönliche Begegnungen und Dialogfähigkeit sind entscheidend für ein friedliches Miteinander“, so der Minister weiter. Der Runde Tisch der Religionen leiste hierzu einen wichtigen Beitrag.

Das Ziel des Runden Tisches ist es, den Dialog zwischen der Landesregierung und den Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften zu fördern, um Integration und gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken. Der Runde Tisch der Religionen wurde 2017 ins Leben gerufen. Seitdem tritt er regelmäßig zusammen.