Um dem Fachkräftemangel in Gesundheitseinrichtungen zu begegnen, stellt die Landesregierung eine Million Euro für Deutschkurse im Ausland für Pflegefachkräfte zur Verfügung. So sollen diese für das Gesundheitssystem in Baden-Württemberg gewonnen werden.
Um Pflegekräfte aus dem Ausland für das Gesundheitssystem im Land zu gewinnen, wird die Landesregierung 1 Million Euro für deren Sprachförderung ausgeben. Mit dem Geld sollen Deutschkurse für potenzielle Pflegefachkräfte finanziert werden – und zwar bereits in deren Herkunftsland, noch bevor sie nach Baden-Württemberg kommen. Eine entsprechende Kabinettsvorlage des Sozialministeriums hat der Ministerrat in seiner Sitzung am Dienstag (21. Juni) beschlossen.
Baustein zur Bewältigung des Fachkräftemangels in Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen
„Um Pflegekräfte aus dem Ausland erfolgreich anwerben und vermitteln zu können, ist es unerlässlich, dass diese zügig die deutsche Sprache erlernen, um entsprechend ihrer Fähigkeiten in baden-württembergischen Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen eingesetzt werden zu können“, sagte Sozial- und Gesundheitsminister Manne Lucha am Donnerstag (23. Juni) in Stuttgart. Die Landesregierung wird deshalb 1 Million Euro zur Verfügung stellen, um die Deutschkurse im Ausland für potenzielle Pflegefachkräfte für Baden-Württemberg zu finanzieren.
Das Projekt ist Teil des „Triple Win“-Programms der Bundesagentur für Arbeit – einem Konzept für nachhaltige berufliche Mobilität zum Vorteil aller am Migrationsprozess Beteiligter: Migrantinnen und Migranten, Herkunftsländer und Zielländer. Die Zusammenarbeit mit der Bundesagentur für Arbeit in dem aktuellen Projekt zur Sprachförderung ist ein weiterer Baustein zur Bewältigung des Fachkräftemangels in baden-württembergischen Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen.
Kooperation mit der Bundesagentur für Arbeit
„Wir haben heute einen wichtigen Schritt zur Gewinnung ausländischer Pflegefachkräfte für unser Land gemacht. Gemeinsam mit der Bundesagentur für Arbeit werden wir nun eine Vereinbarung schließen, um die Sprachförderung im Ausland für Fachkräfte, die in Baden-Württemberg arbeiten möchten, weiter zu verbessern“, so Lucha.
Ein wirksames Instrument hierbei sei es, Einrichtungen bei den Kosten zu unterstützen, die für den Spracherwerb von Pflegekräften im Ausland entstehen. „Damit sollen insbesondere auch kleinere Einrichtungen und solche, die bislang nicht oder nur punktuell in Anwerbeprojekte der Bundesagentur für Arbeit involviert sind, gewonnen, unterstützt und auch langfristig als Partner der Fachkräftegewinnung in Baden-Württemberg eingebunden werden“, betonte Lucha. Aufbauend auf dem etablierten Projekt „Triple Win“ soll nun ein Modellvorhaben umgesetzt werden, dessen Laufzeit zunächst bis Ende 2023 geplant ist.
Das Land verspricht sich von der Kooperation mit der Bundesagentur für Arbeit wertvolle Synergien, die auf „Triple Win“ aufbauen. Länder, zu denen über „Triple Win“ bereits eine Kooperation besteht, sind Philippinen, Tunesien, Jordanien, Bosnien-Herzegowina, Indonesien, Vietnam und Indien. Die Bundesagentur für Arbeit setzt das Projekt gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH um.