Sozialministerin Katrin Altpeter will die im Rahmen des Landesprogramms „Gute und sichere Arbeit“ als Modellprojekt errichteten zwölf Beratungszentren für Arbeitslose auch im kommenden Jahr weiter fördern. Das gab die Ministerin am Donnerstag (29. Oktober) in Stuttgart bekannt. Sie sei zuversichtlich, dass der Landtag einem entsprechenden Antrag bei den Nachtragsberatungen im Dezember zustimmen und die erforderlichen Mittel bereitstellen werde, sagte Altpeter.
Ursprünglich sollte die Förderung Ende dieses Jahres enden. Nach den Plänen der Ministerin sollen die Zentren ihre Arbeit um zunächst ein Jahr fortsetzen können. Ob es danach zu einer dauerhaften Förderung durch das Land kommt, will die Ministerin im kommenden Jahr entscheiden, wenn der Abschlussbericht der vom Institut für Angewandte Wirtschaftsforschung (IAW) in Tübingen durchgeführten Evaluation vorliegt. In den zwölf Arbeitslosenberatungszentren erhalten Betroffene eine von staatlichen Stellen unabhängige und niedrigschwellige Beratung und Betreuung. Ein entsprechendes Angebot gibt es in Freiburg, Karlsruhe, Ludwigsburg, Mannheim, Mosbach, Pforzheim, Reutlingen, Schwäbisch Gmünd, Singen, Tübingen, Ulm und Villingen-Schwenningen.
Altpeter: „Die bislang gemachten Erfahrungen zeigen, dass die Arbeitslosenzentren den Betroffenen bei der beruflichen Wiedereingliederung in den Arbeits-oder Ausbildungsmarkt eine große Unterstützung bieten. Arbeitslose erhalten hier eine engmaschige und individuelle Beratung und Betreuung, die oft auch zu ihrer sozialen Stabilisierung beiträgt.“
Rückmeldungen aus den Zentren machen deutlich, dass vor allem deren Unabhängigkeit viel zum Erfolg der Arbeit beiträgt. Gerade dieser Aspekt ist für viele Arbeitslose wichtig, da sie das Verhältnis zu den Jobcentern als nicht immer spannungsfrei erleben. Auch die immer komplexere Rechtslage führe dazu, dass die Betroffenen oft nur schwer erkennen können, welche Leistungen überhaupt gesetzlich vorgesehen sind und welche Voraussetzungen dazu genau erfüllt sein müssen. Zudem haben die Jobcenter nur begrenzte Möglichkeiten, langzeitarbeitslose Menschen so engmaschig zu betreuen wie es wünschenswert wäre.
In diesen und ähnlichen Problemlagen bieten die Arbeitslosenberatungszentren Hilfe und Unterstützung. Betroffene können sich zum Beispiel bei Behördengängen begleiten lassen, Hilfe bei der Korrespondenz mit Ämtern erhalten oder sich über weitere individuell auf sie zugeschnittene Beratungsangebote informieren und in diese vermitteln lassen. Zur sozialen Stabilisierung trägt der regelmäßige Austausch mit anderen Arbeitslosen bei. Die Qualität der Angebote wird unter anderem dadurch sichergestellt, dass die Beratung durch Sozialarbeiter, Sozialpädagogen oder Mitarbeiter mit einer ähnlichen Ausbildung durchgeführt wird.