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Wanderausstellung "by heart- Dein Herz entscheidet" im Landtag eröffnet

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Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Circa 12 000 Menschen warten in Deutschland auf ein Spenderorgan. Jeden Tag sterben drei von ihnen. „Wir wollen über die Organspende informieren“, erklärten Landtagspräsident Guido Wolf und Sozialministerin Katrin Altpeter im Landtag. Das soll auch mit der Wanderausstellung „by heart – Dein Herz entscheidet“ gelingen. Der Landtagspräsident und die Ministerin eröffneten die Ausstellung, die auf fraktionsübergreifenden Wunsch des Sozialausschusses für zwei Tage im Landtag gezeigt wird.

„Wir brauchen eine kontinuierliche Aufklärung über das Thema Organspende, damit die Menschen eine informierte Entscheidung treffen können“, sagte die Ministerin. Das sei auch Bestandteil der Überlegungen auf Bundesebene zur Umgestaltung des Transplantationsgesetzes. Altpeter betonte, dass sie Zwangslösungen ablehne, für eine Kompromisslösung jedoch offen sei. „Ich kann mir gut vorstellen, dass wir lebensbegleitend bei bestimmten Anlässen die Menschen um eine Entscheidung zur Organspende bitten. Die Entscheidung darf aber nicht erzwungen werden. Die freie persönliche Entscheidung ohne Druck muss gewährleistet bleiben“, so Altpeter.

Diesen Weg sieht auch ein Gruppenantrag im Bundestag vor, der von allen Fraktionsvorsitzenden mitgetragen wird. So sollen die Bürgerinnen und Bürger regelmäßig nach ihrer Haltung zur Organspende befragt werden. Konsens besteht hierbei darin, dass die Bevölkerung besser über das Thema informiert und aufgeklärt werden soll.

Eine rechtzeitige und gründliche Aufklärung über die Organspende hatte auch Landtagspräsident Guido Wolf in seiner Begrüßung angesprochen. „Bei den Informationen, die wir erhalten, kommt es nicht bloß auf das ‚Was‘ – auf den Inhalt – an, sondern fast genauso auf das ‚Wie‘ – auf die Art der Vermittlung. Und da kann die bildende Kunst beste Dienste leisten“, sagte er. Der Landtagspräsident zitierte Paul Klee: „Kunst gibt nicht das Sichtbare wieder, sondern macht sichtbar“. Die Ausstellung bestätige dies mustergültig. Man könne Ängsten so ins Auge schauen, dass sie einem in sprichwörtlicher Weise „zuzwinkern“. Die rechte Hirnhälfte – der Sitz der Gefühle – werde so angesprochen, dass sich Mitgefühl rege. Denn es brauche Empathie, damit man auf seine körperliche Unversehrtheit nach dem Tod verzichte und seine Organe lieber dem Leben schenke, so Wolf.

Die Ausstellung „by heart – Dein Herz entscheidet“, die auch im Landtag für die Organspende sensibilisieren soll, nähert sich dem Thema von einer ungewöhnlichen Seite. In ganz unterschiedlichen künstlerischen Medien formulieren die ausstellenden 31 Künstlerinnen und Künstler ihre persönliche Sicht auf das Thema. Die Einzigartigkeit des Individuums, das Wunder des Lebens und die Möglichkeit, nach dem eigenen Tod durch eine Organspende anderen Menschen deren Leben verlängern zu können, wurden ebenso ins Bild gesetzt wie Vorurteile und Ängste, die mit dem Thema Organspende verbunden sind.

Die zweitägige Ausstellung im Landtag ist der Schlusspunkt einer von der Baden-Württemberg Stiftung und der Techniker Krankenkasse (TK) ideell und materiell unterstützen Wanderausstellung, die bereits an 16 Orten im ganzen Land Station gemacht hat. 

Andreas Vogt, Leiter der TK-Landesvertretung in Baden-Württemberg merkt an: „82 Prozent der Menschen in Baden-Württemberg befürworten die Organspende, aber nur 16 Prozent haben einen Organspendeausweis, um ihre Entscheidung zu dokumentieren. Viele Organspenden scheitern, weil die Angehörigen den Willen des Verstorbenen nicht kennen und deshalb eine Spende ablehnen.“ Die Ausstellung soll Anlass geben, sich mit dem Thema Organspende auseinanderzusetzen und dies im Familien- und Freundeskreis zu besprechen.

Die Ausstellung im Landtag ist am 7. und 8. Dezember zu sehen. Der Besuch ist kostenfrei. Weitere Informationen zum Projekt unter: www.dein-herz-entscheidet.de .

Ansprechpartnerin für das Projekt beim Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren ist Nadja Schwarz, Schellingstr. 15, 70174 Stuttgart, Telefon 0711 123 3791, Fax 0711 123 3997, E-Mail: Nadja.Schwarz@sm.bwl.de.

Quelle:

Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren