„Menschen mit Multipler Sklerose brauchen Aufmerksamkeit und Verständnis“, sagte Gesundheitsministerin Katrin Altpeter am Montag. Der diesjährige Welt-Multiple-Sklerose-Tag, der am Mittwoch (25.5.) weltweit begangen wird, ruft dazu auf, Barrieren abzubauen, um so MS-Erkrankten die Teilnahme am Berufsleben zu ermöglichen. Daher befasst sich der dritte Welt-MS-Tag mit dem Thema: „Arbeit und MS“. Das Motto ist: ‚Ich habe MS. Und keiner sieht es‘.
Mehr als 12.000 Menschen mit MS leben allein in Baden-Württemberg. Diese chronische Erkrankung des Zentralen Nervensystems führt bei etwa einem Drittel der Patienten dazu, dass sie vorzeitig in Rente gehen müssen. „Nicht alle Symptome werden als Folge der Erkrankung wahrgenommen“, erklärte Gesundheitsministerin Altpeter. „Dabei können sie das Leben der Betroffenen stark beeinträchtigen – sowohl im Beruf als auch im Privatleben. Leider sorgen die rasche Müdigkeit und die Konzentrations- und Gedächtnisstörungen der MS-Kranken oft für Unverständnis“, so Altpeter. Sie begrüße es daher sehr, dass die Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft e.V. (DMSG) und die AMSEL (Aktion Multiple Sklerose Erkrankter, Landesverband der DSMG) diesen Fokus gewählt haben, um so über MS zu informieren.
Hinweis für die Redaktionen:
Seit 2009 findet jedes Jahr am letzten Mittwoch im Mai der Welt-MS-Tag statt. Ziel dieses Aktionstags ist, von MS betroffene Menschen zu verbinden und sie und ihre Erkrankung weltweit in das Zentrum der Aufmerksamkeit zu stellen. In Deutschland sind landes- und bundesweit Veranstaltungen vieler MS-Vereine und Selbsthilfegruppen geplant. MS ist eine immunvermittelte chronisch entzündliche Erkrankung des Zentralnervensystems. Jährlich erkranken etwa 3,5 - 5 von 100.000 Menschen neu. MS verläuft äußerst unterschiedlich, beginnt in 80% der Fälle jedoch mit Erkrankungsschüben. Frauen sind bei dieser Verlaufsform 2-3x häufiger betroffen als Männer. Manche Patientinnen und Patienten leben ohne große Einschränkungen mit MS, bei anderen kommt es zu massiven Behinderungen wie etwa halbseitiger Lähmung. Die Erkrankung ist noch immer unheilbar, der Verlauf kann jedoch durch verschiedene Maßnahmen günstig beeinflusst werden.
Mögliche Krankheitssymptome reichen von Empfindungsstörungen wie Taubheitsgefühlen und Kribbeln, rascher Ermüdbarkeit, Koordinationsproblemen, Gedächtnisstörungen, Sehstörungen, Sprachstörungen und starkem Harndrang bis hin zu Lähmungen. Auch psychische Begleiterscheinungen können auftreten.
Weltweit sind etwa 2 Millionen von MS betroffen. In Deutschland wird die Zahl der Erkrankten auf mindestens 120.000 geschätzt. MS wird gehäuft zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr festgestellt. MS zählt zwar nicht zu den Volkskrankheiten wie Bluthochdruck und Diabetes, ist jedoch die häufigste neurologische Erkrankung, die im jungen Erwachsenenalter zu einer dauerhaften Behinderung führen kann.
Quelle:
Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren Baden-Württemberg