Mehr Plätze in der Kinder- und Jugendpsychiatrie und die Finanzierungsgrundlage für besondere Versorgungsaufgaben von zwei Rheumatologischen Zentren in Baden-Württemberg – das sind die Ergebnisse des jüngsten Landeskrankenhausausschusses, der am heutigen Donnerstag (17. März) getagt hat.
„Ich bin froh, dass wir in diesen herausfordernden Zeiten fest zusammenstehen und rasch die notwendigen Maßnahmen ergreifen können, um Kindern und Jugendlichen sowie Rheuma-Kranken die Unterstützung zuteilwerden lassen, die sie brauchen“, sagte Gesundheitsminister Manne Lucha nach der Sitzung in Stuttgart.
Zusätzliche Plätze in der Kinder- und Jugendpsychiatrie
Die Corona-Pandemie hat besondere Belastungen für viele Kinder und Jugendliche und deren Familien mit sich gebracht. Das Land schafft deshalb in einem ersten Schritt 72 zusätzliche Plätze in den Kliniken der Kinder- und Jugendpsychiatrie. Zusätzliche Plätze bekommen das Klinikum Stuttgart, die Unikliniken Freiburg, Heidelberg und Tübingen, das ZfP-Klinikum Nordschwarzwald in Calw, die InTakT-Tagesklinik für Kinder- und Jugend-Psychiatrie in Pforzheim, die Kitzberg-Kliniken in Bad Mergentheim, das Kreiskrankenhaus Lörrach, das Mariaberg-Fachkrankenhaus für Kinder- und Jugendpsychiatrie und die MediClin Klinik an der Lindenhöhe in Offenburg.
In einem zweiten Schritt werden dann im Sommer dieses Jahres weitere 48 Plätze folgen. Die Plätze ergänzen jeweils zusätzlich die Regelversorgung und sind deshalb auf zwei Jahre befristet. Auf dieses Vorgehen hatten sich die Mitglieder des Landeskrankenhausausschusses im November 2021 verständigt.
Neben den kurzfristigen Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemiefolgen beschäftigte sich der Landeskrankenhausausschuss zusätzlich auch mit den regulären Versorgungsstrukturen im Bereich der Kinder- und Jugendpsychiatrie und wies entsprechende Mehrbedarfe der antragstellenden Kliniken zu. „Wir müssen die Auswirkungen der Pandemie auf die psychosoziale Entwicklung von Kindern und Jugendlichen so gut wie möglich abfedern“, betonte Minister Lucha. „Deshalb brauchen wir dieses Zusammenspiel von kurzfristigen und langfristigen Maßnahmen, um den aktuellen Herausforderungen gerecht zu werden.“
Weitere Rheumatologische Zentren
Außerdem hat der Landeskrankenhausausschuss die Grundlage dafür geschaffen, dass zwei weitere Rheumatologische Zentren in Baden-Württemberg ihre Expertise vergütet bekommen, die sie anderen Krankenhäusern zur Verfügung stellen. Das betrifft das Universitätsklinikum Tübingen, das auch Kinder- und Jugendrheumatologie anbietet, und die Medius-Kliniken am Standort Kirchheim. Bislang schon war das Universitätsklinikum Freiburg als Zentrum mit besonderen Aufgaben für die rheumatologische Versorgung anerkannt. „Viele stellen fest, dass es zunehmend schwieriger wird, Fachärztinnen und Fachärzte zu finden. Hier schließen die Zentren eine Lücke, denn bisher gibt es nur wenige größere rheumatologische Zentren in Baden-Württemberg“, sagte Gesundheitsminister Manne Lucha. „Es gibt deutschlandweit etwa 17 Millionen Menschen mit rheumatologischen Erkrankungen. Für alle Erkrankungen aus dem rheumatischen Formenkreis gilt: Je früher gezielte Therapie einsetzt, desto eher können Schäden an den Endorganen vermieden oder hinausgeschoben werden.“