Lokale Gesundheitszentren mit Fokus auf geburtshilflicher Versorgung sind eine Maßnahme der Landesregierung, um eine flächendeckende und qualitativ hochwertige geburtshilfliche Versorgung im Land sicherstellen zu können.
Als eine von mehreren prioritären Maßnahmen des Runden Tisches Geburtshilfe wurde die Erprobung von Lokalen Gesundheitszentren mit Fokus auf geburtshilflicher Versorgung (kurz LGZ) beschlossen. 2019 hat das Sozialministerium mit der Umsetzung begonnen.
In drei Förderaufrufen in den Jahren 2019, 2020 und 2022 wurden 13 Projekte von 12 Projektträgern gefördert. Um die Situation von Schwangeren, Gebärenden und Wöchnerinnen in Baden-Württemberg weiter zu verbessern und Maßnahmen zu pilotieren, wurden die LGZ vom Land Baden-Württemberg seit 2019 mit über 1,5 Millionen Euro gefördert.
Übersicht der Förderrunden und Standorte
2019:
- Standort: Münsingen (Reutlingen), Fördersumme: 182.040 Euro
- Standort: Ortenaukreis (Ortenaukreis), Fördersumme: 150.000 Euro
- Standort: Radolfzell (Konstanz), Fördersumme: 210.000 Euro
- Standort: Sigmaringen, Bad Saulgau (Sigmaringen), Fördersumme: 150.000 Euro
2020:
- Standort: Filderstadt (Esslingen), Fördersumme: 110.000 Euro
- Standort: Freudenstadt (Freudenstadt), Fördersumme: 46.897 Euro
- Standort: Heilbronn (Heilbronn), Fördersumme: 110.000 Euro
- Standort: Pfullendorf (Sigmaringen), Fördersumme: 124.314,47 Euro
- Standort: Ravensburg (Ravensburg), Fördersumme: 102.009 Euro
2022:
- Standort: Karlsruhe (Karlsruhe), Fördersumme: 92.728 Euro
- Standort: Kinzigtal (Ortenaukreis), Fördersumme: 95.659 Euro
- Standort: Schwäbisch Hall (Schwäbisch Hall), Fördersumme: 99.836,58 Euro
- Standort: Ulm (Ulm, Alb-Donau Kreis), Fördersumme: 99.390,25 Euro
Versorgungssituation für Schwangere verbessern
Ziel der Maßnahme ist die Förderung von innovativen Versorgungskonzepten, die die geburtshilfliche Situation in einer Kommune/einer Region verbessern. Als Standorte bieten sich besonders Regionen mit Versorgungsengpässen an. Dabei stehen Kriterien wie multiprofessionelle Konzepte, bessere Vernetzung der an der Geburtshilfe beteiligten Akteure, Erleichterung der administrativen Aufgaben zum Beispiel für Hebammen und das Einrichten einer Lotsenfunktion im Vordergrund. Die Angebote der meisten LGZ richten sich an schwangere Frauen und Wöchnerinnen, in einigen Zentren werden auch Geburten durchgeführt.
Die Projekte wurden in unterschiedlichen Phasen der Förderung mit einer Studie durch das Heidelberger Institut für Global Health begleitet. Dabei wurden die Projekte im Hinblick auf Reichweite, Wirkung, Annahme, Umsetzung und Nachhaltigkeit untersucht und es wurden projektübergreifende Handlungsempfehlungen entwickelt.
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Präsentation zur Studie des Heidelberger Instituts für Global Health am 08.04.2024 (PDF)