Sozialministerin Katrin Altpeter hat die 22 Modellprojekte bekannt gegeben, die im Rahmen der Projektförderung „Impulse Inklusion“ finanziell unterstützt werden. Gefördert werden innovative Projekte von Selbsthilfeorganisationen, Behinderteneinrichtungen, Kommunen und Vereinen, die das Zusammenleben von Menschen mit und ohne Behinderungen in Baden-Württemberg voranbringen wollen. Dafür stehen rund 1 Million Euro zur Verfügung.
„Inklusion kann nur gelingen, wenn die ganze Gesellschaft sich daran beteiligt. Deshalb unterstützen wir Menschen, die sich in ihren Gemeinden oder ihrer Nachbarschaft dafür engagieren, den Inklusionsgedanken in die Tat umzusetzen. Ich bin sehr beeindruckt, wie viele innovative Initiativen es bei uns im Land bereits gibt“, sagte die Ministerin in Stuttgart.
Im Jahr 2015 werden insbesondere solche Projekte gefördert, die den Inklusionsgedanken in den Bereichen Selbstbestimmtes Wohnen und Nachbarschaft aufgreifen und damit neue Wege des Miteinanders von Menschen mit und ohne Behinderungen außerhalb stationärer Angebote beschreiten.
Einige Beispiele in Kürze:
- Das Therapeutikum Raphaelhaus e.V. Stuttgart entwickelt ein Modell, mit dem es gelingen soll, selbstbestimmtes Wohnen für Menschen mit besonders hohem Hilfebedarf zu ermöglichen. Im Blick sind Menschen, die immobil sind, sehr starke kognitive Einschränkungen haben und zu einer verbalen Kommunikation nicht in der Lage sind. Dazu wird eine Kleinwohngruppe mit dem passenden Leistungsmix eingerichtet.
- Mit dem Projekt „Wohn-Mobil“ möchte das Diakonische Werk Württemberg e.V. den Veränderungsprozess des Wohnens von Menschen mit Behinderungen erlebbar machen. Ein Wohn-Mobil wird mit verschiedenen Modulen zum Thema Wohnen, wie zum Beispiel ein Grundriss, der möbliert werden kann oder ein Puppenhaus, das ausgestattet werden kann, bestückt. Das Wohn-Mobil wird so zu einem Treff- und Infopunkt für Menschen mit Behinderungen.
- Die Theaterwerkstatt Heidelberg e.V. bietet in einem neu geschaffenen Wohnquartier, in dem Menschen mit und ohne Behinderungen gemeinsam leben, das Projekt „MitSpieler“ an. Im gemeinsamen Theaterspiel sollen sich die Nachbarn besser kennen lernen und ihren Wünschen und Ideen Raum geben.
- In Heilbronn wird das Gelände des Südbahnhofs als inklusives Wohnquartier bebaut. Menschen mit Behinderungen und Studierende leben dort in Wohngemeinschaften zusammen. Die Studierenden werden konzeptionell und verbindlich in die Betreuung der Menschen mit Behinderungen eingebunden. Der Projektträger Offene Hilfen Heilbronn bereitet die künftigen Bewohner auf die neue Situation vor.
Bei der Auswahl der Projekte wurde die Ministerin von Expertinnen und Experten aus den Wohlfahrtsverbänden und Kommunen sowie von Vertreterinnen und Vertretern von Menschen mit Behinderungen beraten. Dabei wurde Wert darauf gelegt, dass in den geförderten Projekten Menschen mit und ohne Behinderungen die Projekte gemeinsam entwickeln, planen und durchführen. „Impulse Inklusion“ wurde bereits zum dritten Mal ausgeschrieben.
Projektförderung Impulse Inklusion: Neue Wege des Miteinanders beschreiten