Um Hebammenkreißsäle in Baden-Württemberg weiterzuentwickeln und auszubauen, stellt das Land seit Sommer 2023 Fördergelder in Höhe von insgesamt rund 500.000 Euro zur Verfügung. Seit November 2023 haben sukzessive neun Krankenhäuser damit begonnen, die entsprechenden Strukturen auf- und auszubauen.
„Hebammenkreißsäle bieten die Möglichkeit einer interventionsarmen Geburt, während zugleich eine medizinische Betreuung im Hintergrund vorhanden ist. Die Selbstbestimmung und Wahlfreiheit der Frauen stehen dabei im Vordergrund“, erläuterte Gesundheitsminister Manne Lucha anlässlich der Bekanntgabe der ersten geförderten Projekte am Freitag (16. Februar) in Stuttgart. Mit der Landesförderung wird eine weitere Maßnahme aus dem Runden Tisch Geburtshilfe aus der letzten Legislaturperiode umgesetzt. Ziel ist es, dass das Angebot der Hebammenkreißsäle in Baden-Württemberg stärker in die Fläche gebracht wird.
Hebammenkreißsaal ergänzt geburtshilfliches Angebot einer Klinik
Ein Hebammenkreißsaal ist ein geburtshilfliches Angebot in einer Klinik, bei dem Hebammen gesunde Frauen nach einer unauffälligen Schwangerschaft während der Geburt betreuen. Die Hebammen arbeiten dort selbstständig und eigenverantwortlich. Dabei ist eine gute und enge Kooperation mit dem Ärzte-Team notwendig. Entsprechende Angebote gibt es bereits an einigen Klinikstandorten in Baden-Württemberg. Ein Hebammenkreißsaal erweitert dabei das geburtshilfliche Angebot in einer Klinik, der ärztlich geleitete Kreißsaal soll nicht ersetzt werden.
Die Einführung neuer Hebammenkreißsäle wird mit jeweils bis zu 50.000 Euro in den folgenden Kliniken gefördert:
- Alb Fils Kliniken GmbH – Klinik am Eichert in Göppingen
- Universitätsklinikum Freiburg
- Universitätsklinikum Ulm
- Klinikum Hochrhein GmbH, Waldshut
- Vinzenz von Paul Kliniken gGmbH Marienhospital Stuttgart
- Sana Kliniken Landkreis Biberach GmbH
- Ortenau Klinikum, Offenburg-Kehl
Bereits bestehende Hebammenkreißsäle, deren Weiterentwicklung und -qualifizierung mit bis zu 25.000 Euro gefördert werden, befinden sich in den folgenden Kliniken:
- Klinikum Südwest GmbH – Krankenhaus Herrenberg
- GRN Klinik Schwetzingen
Zusätzlich zu den neun bereits geförderten Projekten liegen dem Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration weitere Anträge zur Prüfung vor. Neben Personalkosten werden hauptsächlich Maßnahmen zur Qualitätssicherung, Fortbildungen und Schulungen gefördert.