Mit dem Runden Tisch Geburtshilfe (2017-2020) hat die Landesregierung sich zum Ziel gesetzt, die flächendeckende Versorgung für schwangere Frauen, Gebärende und Wöchnerinnen in Baden-Württemberg zukunftsfest weiterzuentwickeln.
Gemeinsam mit den Akteuren der Geburtshilfe im Land sowie Vertreterinnen und Vertretern von Eltern, Kassen und kommunaler Seite wurden Empfehlungen und Maßnahmen für eine qualitativ hochwertige Geburtshilfe erarbeitet, die seit 2019 umgesetzt werden.
Versorgungssituation in der Geburtshilfe
Grundlage für die Arbeit des Gremiums war unter anderem ein wissenschaftlicher Bericht des Heidelberger Instituts für Global Health zur aktuellen Versorgungssituation in Baden-Württemberg und ein darauf aufbauender Maßnahmenplan der OptiMedis AG. Der Runde Tisch Geburtshilfe hat daraus prioritäre Maßnahmen identifiziert, welche die geburtshilfliche Versorgung in Baden-Württemberg stärken und weiterentwickeln sollen. Auch Impulse aus einer Studienreise in die Niederlande wurden in die Empfehlungen mit aufgenommen. 2018 informierten sich Teilnehmende des Runden Tisches auf einer dreitägigen Exkursion über zukunftsweisende Konzepte und Projekte in der Geburtshilfe im Nachbarland.
Maßnahmen des Runden Tisches Geburtshilfe
Erprobung von Lokalen Gesundheitszentren mit Fokus auf geburtshilflicher Versorgung:
In drei Förderaufrufen in den Jahren 2019, 2020 und 2022 wurden 13 Projekte von 12 Projektträgern gefördert. Um die Situation von Schwangeren, Gebärenden und Wöchnerinnen in Baden-Württemberg weiter zu verbessern und Maßnahmen zu pilotieren, wurden vom Land Baden-Württemberg seit 2019 die Lokale Gesundheitszentren mit Fokus auf geburtshilflicher Versorgung mit über 1,5 Millionen Euro gefördert.
Ausbau von Hebammenkreißsälen:
Damit neue Hebammenkreißsäle geschaffen beziehungsweise bereits bestehende weiterentwickelt werden können, hat das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration zum Jahreswechsel 2023/2024 neun Krankenhäuser gefördert. m Rahmen des Förderaufrufes zum Ausbau von Hebammenkreißsälen an baden-württembergischen Krankenhäusern standen insgesamt bis zu 500.000 Euro zur Verfügung. Mithilfe der Landesförderung soll das Angebot des Hebammenkreißsaals mehr Frauen in Baden-Württemberg zugänglich gemacht werden. Zudem sollen durch das Konzept des Hebammenkreißsaals attraktive Arbeitsbedingungen geboten und so den Personalengpässen in der klinischen Geburtshilfe entgegengewirkt werden.
Hebammenstudium:
Das Hebammenstudium ist an den Universtäten Freiburg und Tübingen, an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (Standorte Stuttgart, Heidenheim und Karlsruhe) und an der Hochschule Furtwangen möglich. Es ist ein duales Studium und besteht aus einem berufspraktischen Studienteil und einem hochschulischen Studienteil. Nähere Auskünfte erteilen die genannten Hochschulen.