Geburtshilfe

Förderprogramm zum Ausbau von Hebammenkreißsälen an Krankenhäusern in Baden-Württemberg

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Entbindungsbett in Kreißsaal für hebammengeführte als auch ärztlich geleitete Geburten im Krankenhaus Herrenberg
Kreißsaal für hebammengeführte sowie ärztlich geleitete Geburten im Krankenhaus Herrenberg

Damit neue Hebammenkreißsäle geschaffen beziehungsweise bereits bestehende weiterentwickelt werden können, hat das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration zum Jahreswechsel 2023/2024 zwölf Krankenhäuser gefördert.

Im Rahmen des Förderaufrufes zum Ausbau von Hebammenkreißsälen an baden-württembergischen Krankenhäusern standen insgesamt bis zu 500.000 Euro zur Verfügung.

Mithilfe der Landesförderung soll das Angebot des Hebammenkreißsaals mehr Frauen in Baden-Württemberg zugänglich gemacht werden. Zudem sollen durch das Konzept des Hebammenkreißsaals attraktive Arbeitsbedingungen geboten und so den Personalengpässen in der klinischen Geburtshilfe entgegengewirkt werden.

Beworben hatten sich 17 Kliniken, von denen schließlich zwölf gefördert werden konnten.

Die Einführung neuer Hebammenkreißsäle wird mit jeweils bis zu 50.000 Euro in den folgenden Kliniken gefördert:

  • Alb Fils Kliniken GmbH – Klinik am Eichert in Göppingen
  • Universitätsklinikum Freiburg
  • Universitätsklinikum Ulm
  • Klinikum Hochrhein GmbH, Waldshut
  • Vinzenz von Paul Kliniken gGmbH Marienhospital Stuttgart
  • Sana Kliniken Landkreis Biberach GmbH
  • Ortenau Klinikum, Offenburg-Kehl
  • Klinikum am Steinenberg, Reutlingen
  • Universitätsmedizin Mannheim

Bereits bestehende Hebammenkreißsäle, deren Weiterentwicklung und -qualifizierung mit bis zu 25.000 Euro gefördert werden, befinden sich in den folgenden Kliniken:

  • Klinikum Südwest GmbH – Krankenhaus Herrenberg
  • GRN Klinik Schwetzingen
  • Krankenhaus Leonberg

Details zum Förderprogramm sowie Hintergrundinformationen zu Ausgangslage und Förderziel finden sich in der Ausschreibung „Ausbau von Hebammenkreißsälen an baden-württembergischen Krankenhäusern“ (PDF).

Das Konzept des Hebammenkreißsaals

Neben dem klassischen Kreißsaal, in dem Frauen vor allem durch ärztliches Personal betreut werden, ist der Hebammenkreißsaal vor allem für Schwangere mit unauffälligem Schwangerschaftsverlauf, die eine unkomplizierte Geburt erwarten können, eine Alternative bei ihrem Wunsch nach einer interventionsarmen Geburt.

Bei der Betreuung im Hebammenkreißsaal werden die gesunden Schwangeren vor, während und nach der Geburt ausschließlich von einem qualifizierten Hebammenteam selbstständig und eigenverantwortlich betreut. Diese kontinuierliche Hebammenbetreuung über die gesamte Schwangerschaftszeit bis einschließlich nach der Geburt stärkt die Beziehung zur begleitenden Hebamme und fördert die Selbst- und Mitbestimmung der Gebärenden.

Deshalb gilt der Hebammenkreißsaal als ergänzendes Geburtsmodell, das die Förderung der natürlichen, interventionsarmen Geburt, verbunden mit einem hohen Maß an Betreuungskontinuität und der Versorgungssicherheit eines Krankenhauses sicherstellt. Denn sollten unter der Geburt Komplikationen auftreten und eine medizinische Intervention ist notwendig, ist der Hebammenkreißsaal an einen klassischen Kreißsaal angeschlossen und gewährleistet so jederzeit die Versorgungssicherheit von Mutter und Kind.

Empfehlung des Runden Tisches Geburtshilfe

Mit dem Förderaufruf zum Ausbau von Hebammenkreißsälen hat das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration eine Empfehlung des Runden Tisches Geburtshilfe umgesetzt.

Das unter Leitung des Ministeriums Anfang 2017 gegründete Gremium hatte sich zum Ziel gesetzt, die Geburtshilfe im Land kontinuierlich weiterzuentwickeln. Es wurde ein Bericht zur aktuellen Versorgungssituation in Baden-Württemberg sowie ein daran anknüpfender Maßnahmenplan in Auftrag gegeben. Eine der Maßnahmen hat die Unterstützung einer mitarbeiter- und familienfreundlichen Geburtshilfe in Krankenhäusern als Ziel. Die Mitglieder des Runden Tisches hatten sich dann in diesem Rahmen für die Förderung von Hebammenkreißsälen ausgesprochen.

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