Bürgerengagement

Schrittweise Einführung der Ehrenamtskarte in Baden-Württemberg

Ab Mitte 2025 wird die Ehrenamtskarte sukzessive im Land eingeführt. Städte und Gemeinden können ihr Interesse an einer Beteiligung ab 27. Februar anmelden.

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Mann trägt mit Lebensmitteln gefüllte Einkaufstasche für älteren Mann am Gehstock.

In Baden-Württemberg engagiert sich etwa die Hälfte aller Menschen ab 14 Jahren ehrenamtlich. Um dieses Engagement wertzuschätzen, arbeitet die Landesregierung an der landesweiten Einführung einer Ehrenamtskarte. Damit bekommen ehrenamtlich Engagierte Vergünstigungen bei verschiedenen Freizeiteinrichtungen. Ab Mitte 2025 wird die Karte schrittweise im Land eingeführt.

„Die Ehrenamtskarte ist ein Zeichen der Anerkennung für besonders umfangreiches ehrenamtliches Engagement. Ich freue mich, dass der Landtag finanzielle Mittel für die landesweite Einführung freigegeben hat“, teilte Sozialminister Manne Lucha jetzt per Schreiben an die Landkreise und kreisfreien Städten mit. Diese können ab dem 27. Februar ihr Interesse signalisieren, ob sie die Ehrenamtskarte vor Ort einführen möchten.

Erfolgreiche Einführung in Modellkommunen

Seit August 2023 wird die Ehrenamtskarte bereits in den Landkreisen Calw und Ostalb sowie in den Städten Freiburg und Ulm modellhaft erprobt. Die Karte berechtigt in ausgewählten Akzeptanzstellen aus den Bereichen Bildung, Kultur, Sport und Freizeit zu ermäßigtem Eintritt oder zur Teilnahme an Sonderaktionen. Bis Anfang des Jahres 2025 wurden in den vier Modellkommunen rund 9.500 Ehrenamtskarten ausgegeben. Dort können ehrenamtlich Tätige, die sich seit mindestens einem Jahr engagieren und in den zurückliegenden zwölf Monaten mindestens 200 Stunden freiwillig und unentgeltlich in einer Organisation für das Gemeinwohl aktiv waren, die Ehrenamtskarte beantragen. Auch bei einem freiwilligen Engagement in einem gemeinwohlorientierten Projekt in einem Umfang von mindestens 100 Stunden liegen die Voraussetzungen für einen Antrag vor. Der Einsatz muss jeweils im öffentlichen Raum stattfinden und darf nicht auf materiellen Gewinn ausgerichtet sein.

Meldeaufruf an Kommunen bei Interesse an Beteiligung

„Die in der Modellphase erprobten Verfahren und Kriterien haben sich bewährt und können nun sukzessive in die Fläche übertragen werden“, teilte Lucha am Mittwoch (22. Januar) in Stuttgart mit. Um bereits im Jahr 2025 teilnehmen zu können, müssen die Kommunen bis Ende April schriftlich ihr Interesse beim Sozialministerium signalisiert haben.

Für die Jahre 2025 und 2026 stehen dafür Finanzmittel in einem Gesamtvolumen von rund fünf Millionen Euro zur Verfügung. Dazu gehört neben Personalausgaben auch die Entwicklung einer App, die neben der haptischen Karte zum Einsatz kommen wird. Zusätzlich sind umfangreiche Werbemaßnahmen vorgesehen.

Minister Lucha wünscht sich eine breite Beteiligung: „Je mehr Kommunen sich beteiligen, desto attraktiver wird die Ehrenamtskarte“, so Lucha. „Denn die Attraktivität der Karte besteht vor allem darin, dass sie überall im Land gilt. Mit jeder zusätzlichen Kommune wächst das Netz von Angeboten im Kultur-, Sport- und Bildungsbereich.“