Berufswahl und Ausbildung

Frauen- und Männerberufe?!

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Die Gleichstellung der Frau im Beruf ist längst nicht erreicht. Trotz vieler Bemühungen in den letzten Jahrzehnten hat die Aufteilung des Arbeitsmarktes in eine männliche und weibliche Erwerbswelt kaum an Deutlichkeit verloren. Im Gegenteil: Durch neue Technologien entstandene zukunftsträchtige Berufe sind bereits wieder überwiegend fest in der Hand der Männer. Frauen sind in den so genannten MINT-Berufen (MINT steht für Mathematik, Ingenieurwissenschaften, Naturwissenschaften und Technik) deutlich unterrepräsentiert. 

Auf der anderen Seite sind Männer in den sogenannten SAHGE-Berufen (Soziale Arbeit, haushaltsnahe Dienstleistungen, Gesundheits- und Erziehungsberufe) unterrepräsentiert. Sowohl die MINT-Berufe als auch die SAHGE-Berufe verzeichnen aktuell einen hohen Fachkräftemangel.

Stereotypes Denken bestimmt nach wie vor die Berufswahl

Die individuelle berufliche Orientierung ist ein wichtiger Schritt in der Lebensplanung junger Menschen. Sie sollte immer nach den tatsächlichen persönlichen Interessen und Stärken erfolgen und nicht dadurch beeinflusst werden, was als „typisch männliche oder typisch weibliche“ Berufe angesehen wird. Es ist nach wie vor so, dass zum Beispiel Männer eher Ausbildungsberufe aus dem handwerklich-technischen Bereich und Frauen aus dem sozial-pflegerischen Bereich wählen. Das muss aber nicht so sein. Denn bei der Berufswahl sollen einzig und allein persönliche Stärken und Interessen ausschlaggebend sein.

Der Girls’ Day und der Boys‘ Day – also der Mädchen- und Jungen-Zukunftstag – ist das weltweit größte Berufsorientierungsprojekt. Er trägt dazu bei, überholte Rollenbilder bei der Berufswahl abzubauen und durch Einblicke in verschiedene Berufe eine Berufswahl frei von Klischees zu fördern.

In Baden-Württemberg wird das breite Spektrum des Zukunftstages durch den Lenkungskreis Girls' Day Boys' Day koordiniert. Ihm gehören unter anderem Ministerien, Kammern und Verbände an. Seit 2017 übernimmt wechselnd eines der im Lenkungskreis vertretenen Ministerien die Schirmherrschaft.

2024 ist Staatssekretärin Dr. Ute Leidig die Schirmherrin des Zukunftstages.

Forum „Chancengleichheit im Erwerbsleben“

Im März 2006 wurde unter Federführung des Wirtschaftsministeriums und der Regionaldirektion Baden-Württemberg der Bundesagentur für Arbeit das Forum „Chancengleichheit im Erwerbsleben“ gegründet. Zu seinen Mitgliedern zählen neben dem Sozialministerium Arbeitgeberverbände, Wirtschaftsorganisationen, Hochschulen und Bildungseinrichtungen aus dem Land. Das Forum will die verschiedenen Akteure vernetzen und zum fachlichen Austausch anregen. Zusätzlich werden konkrete Projekte entwickelt und oftmals gemeinsam umgesetzt. Ein Beispiel hierfür ist die Initiative „Vollzeitnahe Beschäftigung“. Weiterführende Informationen zum Forum und zur Initiative finden Sie über den unten stehenden Link.