Berufswahl und Ausbildung

Frauen- und Männerberufe?!

Eine Industriemechanikerin bei der Arbeit (© Bosch)

Die Gleichstellung der Frau im Beruf ist längst nicht erreicht. Trotz vieler Bemühungen in den letzten Jahrzehnten hat die Aufteilung des Arbeitsmarktes in eine männliche und weibliche Erwerbswelt kaum an Deutlichkeit verloren. Im Gegenteil: Durch neue Technologien entstandene zukunftsträchtige Berufe sind bereits wieder überwiegend fest in der Hand der Männer. Frauen sind in den so genannten MINT-Berufen (MINT steht für Mathematik, Ingenieurwissenschaften, Naturwissenschaften und Technik) deutlich unterrepräsentiert.

Stereotypes Denken bestimmt nach wie vor die Berufswahl

Mädchen, aber auch Jungen konzentrieren sich bei der Berufswahl weiterhin auf wenige geschlechtertypische Berufe. So entscheiden sich z.B. über 50% der weiblichen Auszubildenden für 10 von 348 Ausbildungsberufen. Berufe im technisch-gewerblichen Bereich sind darunter nicht vertreten. So sind beispielsweise junge Frauen in den Ausbildungsgängen von IT-Berufen mit einem Anteil von rund 10 % deutlich unterrepräsentiert.

Auch bei jungen Männern zeigt sich ein eindeutiges Bild: Rund 35 % aller Ausbildungsplätze männlicher Auszubildender sind auf nur 10 von insgesamt 348 anerkannten Ausbildungsberufen konzentriert. Dabei sind insbesondere Berufe im sozialen oder pflegerischen Bereich nicht vertreten.

Forum „Chancengleichheit im Erwerbsleben“

Ziel ist daher, das Berufswahlspektrum von Mädchen und jungen Frauen und von Jungen und jungen Männern zu erweitern. Neben Maßnahmen im Bereich Berufswahl und Ausbildung (z. B. Girls´ Day) kommt es hierbei vor allem auch darauf an, die relevanten Institutionen für dieses Thema nachhaltig zu sensibilisieren.

Im März 2006 wurde unter Federführung des Wirtschaftsministeriums und der Regionaldirektion Baden-Württemberg der Bundesagentur für Arbeit das Forum „Chancengleichheit im Erwerbsleben“ gegründet. Zu seinen Mitgliedern zählen neben dem Sozialministerium Arbeitgeberverbände, Wirtschaftsorganisationen, Hochschulen und Bildungseinrichtungen aus dem Land. Das Forum will die verschiedenen Akteure vernetzen und zum fachlichen Austausch anregen. Zusätzlich werden konkrete Projekte entwickelt und oftmals gemeinsam umgesetzt. Ein Beispiel hierfür ist die Initiative „Vollzeitnahe Beschäftigung“. Weiterführende Informationen zum Forum und zur Initiative finden Sie über den unten stehenden Link.

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