Sozial- und Gesundheitsminister Manne Lucha: „Die Zahlen der Pflegestatistik 2023 waren in dieser Höhe erwartbar. Der Anstieg an pflegebedürftigen Menschen hat uns daher nicht überrascht. Der Zusammenhang zwischen Hochaltrigkeit (Personen ab dem 80. Lebensjahr oder älter) und Pflegebedürftigkeit ist bekannt. Unsere Pflegepolitik ist daher langfristig ausgerichtet; Maßnahmen und Vorschläge müssen wir daher schon jetzt parat haben.
Wichtig ist aber, sich vor Augen zu führen, dass die Herausforderungen in der Pflege auf allen Verantwortungsebenen angegangen werden müssen: von Bund, Land und Kommunen. Wesentliche Weichen, wie etwa die nachhaltige Finanzierung der Pflegeversicherung oder Verbesserungen der Arbeitsbedingungen in der Pflege, kann nur der Bund stellen. Unter Federführung von Baden-Württemberg hat daher eine Bund-Länder-Arbeitsgruppe zur Pflegereform (BLAG – Pflegereform) weiterführende Vorschläge erarbeitet, wie zum Beispiel einen Vorschlag zur Weiterentwicklung der Kurzzeitpflege oder ein Diskussionspapier zur Sicherstellung der pflegerischen Versorgung in der Langzeitpflege beziehungsweise die darin enthaltenen Lösungsansätze. Ich hoffe sehr, dass die neue Bundesregierung diese von den Ländern einstimmig vorgelegten Vorschläge schnell aufgreift und in konkrete Gesetze gießt.
Angesichts des Umstandes, dass die Pflege ganz überwiegend zu Hause, also in den eigenen vier Wänden, stattfindet, fördert und stärkt das Land Angebote der Kurzzeitpflege und die Unterstützungsstrukturen im Vor- und Umfeld von Pflege. Die aktuellen Zahlen des Statistischen Landesamts belegen einmal mehr, dass der Großteil der Pflege zu Hause geleistet wird. Ohne das großartige Engagement der An- und Zugehörigen wäre eine Sicherstellung der Pflege für die Bevölkerung unmöglich.
Erfreulich ist auch, dass die Zahl der Einrichtungen insgesamt zugenommen hat. Die Zahl der stationären Pflegeeinrichtungen hat sich dabei auf 2.059 Einrichtungen erhöht.
Obwohl ein geringer Rückgang der Auszubildenden in den Pflegeeinrichtungen festgestellt wurde, zeigt die Gesamtzahl der Neueintritte in die generalistische Pflegeausbildung über alle Sektoren (ambulant, stationär, akut) hinweg ein anderes Bild. Ausgehend von den Eckdaten zur Statistik der Pflegeausbildung konnten für das Jahr 2023 etwa 7.300 Eintritte in die generalistische Pflegeausbildung verzeichnet werden. Damit ist die Zahl der Neueintritte gegenüber dem Vorjahr um rund 15 Prozent gestiegen. Wir gehen insoweit auch von weiteren Steigerungen im Jahr 2024 aus. Positiv auf die Ausbildungszahlen dürften sich insbesondere die weiter verbesserten Rahmenbedingungen in der Pflege ausgewirkt haben. Diesen erfreulichen Trend möchten wir weiter verstärken durch die zahlreichen, bereits ergriffenen Maßnahmen im Bereich der Pflegeausbildung und der Gewinnung in- und ausländischer Fachkräfte.“