Die Corona-Pandemie hat unser Zusammenleben stark verändert. Direkte Begegnungen und der persönliche Austausch sind nur noch eingeschränkt möglich. Die aktuelle Situation ist daher auch für viele Ehrenamtliche eine Herausforderung. Sie bringt aber auch neues Engagement hervor.
Hochbetagte, ältere und chronisch kranke Menschen sind in dieser außergewöhnlichen Situation auf die Ansprache sowie auf Hilfe und Unterstützung durch Dritte angewiesen. Zusätzlich zu dem seit vielen Jahren in Baden-Württemberg gewachsenen Bürgerschaftlichen Engagement mit unzähligen Freiwilligen sind in nur wenigen Tagen überall im Land neue Gruppen und Netzwerke entstanden.
Unterstützung auf kommunaler Ebene
In vielen Städten und Gemeinden in Baden-Württemberg wurden in nur wenigen Tagen nach Beginn der durch das Corona-Virus gebotenen Einschränkungen neue und passgenaue Netzwerke, Strukturen und Einzelhilfen geschaffen. Wenn Sie sich engagieren wollen oder Hilfe brauchen, können Sie sich vor Ort an folgende Institutionen wenden:
- Gemeinde-/Stadtverwaltung: Die Verwaltungen koordinieren häufig die Hilfe oder leiten an andere Stellen weiter.
- Wohlfahrtsverbände vor Ort: Diakonie, Caritas, DRK, AWO
- Örtliche Freiwilligenagenturen/Büros für Engagement und Ehrenamt
- Örtliche Nachbarschaftshilfe
- Kirchen/Religionsgemeinschaften und ihre Initiativen
- Vereine und freie Initiativen aus der Zivilgesellschaft
Einen guten Überblick über Hilfs- und Unterstützungsmöglichkeiten finden Sie online auf den folgenden Plattformen:
Beteiligungsportal Baden-Württemberg: Zusammen Abstand halten
Auf dem neuen Internetangebot des Beteiligungsportals Baden-Württemberg „Zusammen Abstand halten“ werden lokale Hilfsangebote auf einer Pinnwand landesweit bekannt gemacht, gute Beispiele und Aktionen von Nachbarschaftshilfe sowie das Nachbarschaftsnetzwerk nebenan.de vorgestellt.
Quartier 2020: Solidarität zeigen und helfen!
Auf der Website des Landesstrategie „Quartier 2020 – Gemeinsam.Gestalten.“ werden Ideen und Maßnahmen beschrieben, die Sie in Ihren Quartieren umsetzen können. Hier finden Sie Beispiele aus Baden-Württemberg für schnell umsetzbare Hilfs- und Unterstützungsangebote.
Engagement trotz(t) Pandemie: Informationen & Beispiele des Engagements
Auf der Vernetzungsplattform für Städte und Gemeinden in Baden-Württemberg des Gemeindenetzwerks Bürgerengagement finden Sie unter anderem Infoblätter zur Umsetzung von lokalen Hilfsangeboten und eine Sammlung an Beispielen aus Kommunen. Darüber hinaus informiert das Netzwerk über digitale Möglichkeiten für die Zusammenarbeit.
Soziale Medien
Nutzen Sie die Social Media-Kanäle wie Twitter, Instagram oder Facebook, um sich zu informieren, weiter zur Solidarität aufzurufen und Hilfsangebote bekannt zu machen.
- Suchen Sie Informationen zur Nachbarschaftshilfe über Hashtags wie #NachbarschaftsChallenge, #coronahilfe und #gemeinsamgegencorona
- Nutzen Sie den Hashtag #NachbarschaftsChallenge auf Twitter, Mastodon oder Instagram, um Angebote zu machen, zu koordinieren oder anzufragen. Ergänzen Sie am besten den Hashtag mit Ihrem Wohnort, zum Beispiel #NachbarschaftsChallengeKarlsruhe oder #NachbarschaftsChallengeBiberach
- Nutzen Sie bestehende, lokale Facebook- oder Messenger-Gruppen, die zum Beispiel normalerweise als lokale Tauschbörse dienen, um Hilfsangebote zu unterbreiten oder zu koordinieren.
Bundesweite Hilfeseiten
Möglichkeiten des Engagements und praktische Tipps bieten auch die folgenden Internetseiten:
- nebenan.de: Plattform zum Verbinden für eine lebendige Nachbarschaft
- Tag der Nachbarn - Helfen wir einander: Initiative zur Stärkung des nachbarschaftlichen Miteinanders
- hilf-jetzt.de: Plattform zur Hilfe gegen Corona
- Bundesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen e. V.: Engagement und Coronahilfe
Fördermöglichkeiten:
Das Hilfsprogramm des Ministeriums für Soziales und Integration soll gemeinnützige Vereine und zivilgesellschaftliche Organisationen nach § 52 Abs. 1 Abgabenordnung aus den Zuständigkeitsbereichen des Ministeriums unterstützen (beispielsweise Nachbarschaftshilfen, Offene Hilfen, Tafelvereine, Selbsthilfevereine, Betreuungsvereine, Mehrgenerationenhäuser, Vereine und freie Träger in der Kinder- und Jugendarbeit, Familien- und Mütterzentren, Migrantenvereine- und Organisationen, Vereine und Organisationen im Bereich Demokratieförderung).
Die Unterstützung dieser Vereine und Organisationen, die aufgrund der Corona-Pandemie unverschuldet in Existenznot geraten sind oder zu geraten drohen, soll durch eine jeweils einmalige Förderung von maximal 12.000 Euro pro Verein erfolgen, die nicht zurückbezahlt werden muss. Die Mittel sollen zur Deckung unabweisbarer zwangsläufiger Kosten bei gleichzeitig seit dem 11. März 2020 Corona bedingt entgangenen Einnahmen (zum Beispiel Eintrittsgelder, Einnahmen aus Veranstaltungen, teils auch Mitgliedsbeiträge etc.) und zur Deckung zusätzlicher Kosten für Corona bedingte Schutzmaßnahmen dienen.
Ein Online-Formular zur Beantragung der Fördermittel beim zuständigen Regierungspräsidium Tübingen sowie weitere Informationen zur Erläuterung des Antragsverfahrens stehen auf dem Service-Portal Baden-Württemberg bereit.
Für den Sport hat die Landesregierung am 16. Juni 2020 ein Soforthilfeprogramm beschlossen. Daraus können Sportvereine und Sportfachverbände, die bedingt durch die Corona-Pandemie unverschuldet von einem existenzgefährdenden Liquiditätsengpass bedroht sind, über das Kultusministerium Baden-Württemberg finanziell gefördert werden.
Weitere Informationen: Soforthilfeprogramm für Sportvereine und -verbände
Zur Förderung der Kunst und Kultur hat die Landesregierung ebenfalls ein Hilfsprogramm für die Vereine der Amateurmusik, des Amateurtheaters und der Heimatpflege beschlossen. Die Abwicklung des Programms wird über die jeweiligen zentralen Dachverbände der Breitenkultur erfolgen. Zuständig hierfür ist das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg.
Weitere Informationen: Corona-Hilfen für Kunst und Kultur
Bund und Länder haben sich in der Corona-Krise auf ein weiteres Steuer-Hilfspaket für gemeinnützige Einrichtungen und Ehrenamtliche verständigt: Steuer-Hilfspaket in der Corona-Krise
Förderprogramm „Beteiligungstaler“ der Allianz für Beteiligung in Baden-Württemberg: Befristete Öffnung bis Ende 2020 auch für Engagementprojekte
Aktion Mensch: Corona-Soforthilfe